Bewertung:

Das Buch stellt eine zum Nachdenken anregende These auf, die die konventionelle Weisheit über die Demokratie in Frage stellt und argumentiert, dass etwas weniger Demokratie die Regierungsführung verbessern könnte. Es ist gut strukturiert, durch empirische Belege gestützt und in einem verständlichen Stil geschrieben. Einige Vorschläge mögen jedoch weit hergeholt erscheinen, und einigen Kapiteln fehlt es an Tiefe und empirischer Unterstützung.
Vorteile:Das Buch ist fesselnd und gut lesbar und verbindet Zugänglichkeit mit fundiertem Inhalt. Es liefert ein überzeugendes Argument gegen die Vorstellung, dass mehr Demokratie immer besser ist, und bietet interessante Vorschläge zur Verbesserung der Regierungsführung. Dass der Autor seine Behauptungen mit empirischen Studien untermauert, ist lobenswert.
Nachteile:Einige Leser finden die Vorschläge unpraktisch oder umstritten, wie z. B. die Einschränkung des Wahlrechts aufgrund der Bildung. An einigen Kapiteln wird kritisiert, dass sie wenig substanziell sind und empirische Belege fehlen, insbesondere bei der Diskussion des Wahlrechts. Einige Rezensenten waren der Meinung, dass der Autor abschweifte oder Ideen präsentierte, die vom Hauptargument abgetrennt schienen.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
10% Less Democracy: Why You Should Trust Elites a Little More and the Masses a Little Less
Während der Präsidentschaftswahlen 2016 behaupteten sowohl Donald Trump als auch Bernie Sanders, dass die Eliten der Wirtschaft schaden würden. Doch Garett Jones, der Beweise und Theorien aus den Bereichen Wirtschaft, Politikwissenschaft und sogar Finanzen zusammenträgt, ist anderer Meinung. In seinem Buch 10% weniger Demokratie legt er dar, dass es den reichsten und demokratischsten Nationen besser ginge, wenn sie die Rechenschaftspflicht gegenüber der wählenden Öffentlichkeit etwas einschränken und den Einfluss der Eliten zurückfahren würden.
Dabei stützt sich Jones auf drei grundlegende Erkenntnisse aus Bereichen, in denen er über persönliche Erfahrungen verfügt. Erstens konnte er als ehemaliger Mitarbeiter im US-Senat beobachten, wie sich das Abstimmungsverhalten der Senatoren veränderte, je näher die Wahlen rückten. Zweitens kennt Jones als Makroökonom die Vorzüge unabhängiger Zentralbanken, die vom politischen Prozess abgekoppelt sind und von mächtigen Insidern kontrolliert werden. In der Fachwelt herrscht Einigkeit darüber, dass dieser losgelöste, technokratische Ansatz weitaus besser funktioniert hat als politischere und demokratischere Bankensysteme. Drittens hat seine frühere Forschung über die Auswirkungen kognitiver Fähigkeiten auf politische, soziale und wirtschaftliche Systeme viele Möglichkeiten aufgezeigt, wie gut informierte Wähler die Regierung verbessern können.
Jones erkennt wiederkehrende Muster und macht praktische Vorschläge für die Feinabstimmung, wobei er sich auf die Länge der politischen Amtszeiten, die Unabhängigkeit der Regierungsbehörden, das Gewicht, das die Wahlsysteme den besser Gebildeten geben, und den Wert des genaueren Hinhörens auf eine Gruppe von weitsichtigen Interessenvertretern mit echtem Einfluss auf das Spiel - die staatlichen Anleihegläubiger der Nation - konzentriert. Das Buch 10% weniger Demokratie ist für politische Nachrichtenjunkies leicht zugänglich und gleichzeitig fest verwurzelt und rigoros und wird die nationale Diskussion darüber anregen, wie eine optimale Regierung aussieht.