Bewertung:

Das Buch ist Teil der Anchor-Bibelreihe und bietet einen einzigartigen Kommentar zu den neutestamentlichen Briefen von Petrus und Judas. Jerome H. Neyrey setzt soziologische und rhetorische Analysen ein, um das Verständnis dieser Texte zu verbessern, und macht die Lektüre spannend und regt zum Nachdenken an. Der Ansatz wird als unterhaltsam und provokativ beschrieben und bringt neue Einsichten, auch wenn er sich nicht mit konservativen Interpretationen deckt.
Vorteile:⬤ Bietet ein fesselndes und unterhaltsames Leseerlebnis.
⬤ Bietet einzigartige Einblicke durch die Wissenssoziologie und soziorhetorische Kritik.
⬤ Stellt traditionelle Interpretationen in Frage und zeigt übersehene Aspekte der Texte auf.
⬤ Äußerst unterhaltsam und keineswegs trocken.
⬤ Der Kommentar könnte konservativere Leser vor den Kopf stoßen.
⬤ Die distanzierte, wissenschaftliche Charakterisierung der Autoren könnte als satirisch empfunden werden.
⬤ Manche mögen Neyreys Schlussfolgerungen unkonventionell oder umstritten finden.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
2 Peter, Jude
Jerome H.
Neyrey gibt uns eine durch und durch aktuelle und umfassende Studie über zwei der obskursten Bücher des Neuen Testaments. Nach dem Tod Jesu und seiner Apostel geschrieben, bieten die Briefe 2 Petrus und Judas einen Einblick in das turbulente Leben der frühen christlichen Gemeinden.
Neyreys faszinierende Studie bietet nicht nur eine völlig neue Übersetzung der beiden Texte, sondern auch einen mitreißenden Kommentar, der den Leser in Gruppen am Rande des Christentums und in Kontakt mit der römischen Welt und der griechischen Kultur jener Zeit bringt. Neyrey baut auf der hervorragenden Forschung der Vergangenheit auf und bringt Faktoren in die Diskussion ein, die früher kaum verstanden oder berücksichtigt wurden: das soziale, politische und wirtschaftliche Umfeld, in dem die neutestamentlichen Briefe geschrieben und gelesen wurden - die Kirche als Gemeinschaft im größeren Kontext des riesigen römischen Reiches des späten ersten und frühen zweiten Jahrhunderts. Und obwohl diese Briefe oft als peripher oder am Rande des Neuen Testaments betrachtet werden, offenbaren und interpretieren sie dennoch eine der düstereren Epochen im Leben der Kirche.
Sie spiegeln die harten Zeiten und schwierigen Umstände der Gläubigen wider, die von verräterischen Mitstreitern im Inneren und bösartigen Feinden im Äußeren bedrängt wurden. Doch gleichzeitig bringen diese Dokumente die Beständigkeit und das Engagement derer zum Ausdruck, die in dem einen Herrn, Jesus Christus, das Heil und die Erneuerung des Lebens gefunden haben.