Bewertung:

Die Rezensionen zu „2 Uhr nachts in Little America“ von Ken Kalfus zeigen ein geteiltes Echo. Viele Leser schätzen die einzigartige Prämisse eines dystopischen Amerikas im Niedergang inmitten von sektiererischer Gewalt und die Entwurzelung des Protagonisten als Flüchtling. Die Kritik konzentriert sich jedoch auf den vagen Schreibstil, die mangelnde Entwicklung der Charaktere und die vermeintlich seichte Erzählweise. Insgesamt ruft das Buch starke Emotionen hervor. Einige Leser finden es erschreckend und relevant, während andere der Meinung sind, dass es hinter seinem Potenzial zurückbleibt.
Vorteile:⬤ Kreative und zum Nachdenken anregende Prämisse
⬤ einzigartiger Schreibstil
⬤ stellenweise fesselnde Erzählung
⬤ trifft aktuelle Themen
⬤ einige Leser finden die Schönheit des Schreibens und die Komplexität der Charaktere.
⬤ Vage Beschreibungen und das Fehlen spezifischer Schauplätze
⬤ Protagonist schlecht entwickelt
⬤ mäandernde Handlung
⬤ empfundene Trägheit in den Hintergrundgeschichten der Charaktere
⬤ einige Teile als unverständlich oder verworren
⬤ gemischte Kritiken über die Glaubwürdigkeit der Charaktere.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
2 A.M. in Little America
Von "einem in jeder Hinsicht bedeutenden Autor" (David Foster Wallace), ein Roman, der sich eine Zukunft vorstellt, in der weitreichende Bürgerkriege die jungen Amerikaner gezwungen haben, von ihren Grenzen in eine unwirtliche Welt zu fliehen.
Einer dieser Amerikaner ist Ron Patterson, der sich an fernen Küsten wiederfindet, als Mechaniker arbeitet und sich ein Zimmer mit anderen Flüchtlingen teilt. In einer namenlosen Stadt zwischen Meer und üppigen Bergwäldern kann sich Ron fast ein stabiles Leben vorstellen. Vor allem, als er die erste Freundin seit Jahren findet - eine mysteriöse Migrantin namens Marlise, die einer ehemaligen Klassenkameradin verblüffend ähnlich sieht.
Fast ein Jahrzehnt später - nachdem die Anti-Migranten-Stimmung ihrer stürmischen Intimität und ihrem Asyl ein Ende gesetzt hat - lebt Ron in "Little America", einer Enklave von Migranten in einem der wenigen Länder, die noch bereit sind, sie aufzunehmen. Hier, inmitten von Erinnerungen an sein früheres Leben, beginnt er wieder zu spüren, dass er vielleicht ein Zuhause gefunden hat. Ron adoptiert einen streunenden Hund, beobachtet seine Nachbarn und findet einen Job als Mechaniker, der es ihm ermöglicht, sich unauffällig durch die Stadt zu bewegen. Doch auch diese neu gewonnene Sicherheit ist schnell gefährdet, da die wieder aufkeimenden politischen Spaltungen das Gefüge von Little America bedrohen. Als er als Informant gegen den Aufstieg militanter Gangs eingesetzt wird und mit dem Auftauchen einer seltsam vertrauten Frau konfrontiert wird, befindet sich Ron plötzlich auf gefährlichem und unsicherem Terrain.
Voller Geheimnisse, Spannung und Kalfus' unverwechselbarer komischer Ironie stellt 2 A. M. in Little America mehrere Fragen auf, die für die heutige Zeit von entscheidender Bedeutung sind: Was passiert, wenn sich die Privilegien umkehren? Wer schaut zu und warum? Wie stört die Stammespolitik unsere Fähigkeit zu unterscheiden, was wahr ist und was nicht? Dies ist eine Geschichte für unsere Zeit - packend, beunruhigend, vorausschauend - von einem unserer meistgefeierten Romanciers.