
Treatise on Maqasid Al-Shariah
Shaikh Muhammad al-Tahir ibn Ashur ist der bekannteste Zaytuna-Imam und einer der großen islamischen Gelehrten des 20. Jahrhunderts.
Die Veröffentlichung dieser Übersetzung von Shaikh Ibn Ashurs Abhandlung über Maqasid al-Shari'ah ist ein Durchbruch in den Studien zum islamischen Recht in englischer Sprache. In diesem Buch schlug Ibn Ashur Maqasid als eine Methode zur Erneuerung der Theorie des islamischen Rechts vor, die seit der Ära der großen Imame keine ernsthafte Entwicklung erfahren hat. Ibn Ashur sprach - recht mutig - auch das sensible Thema der Absichten/Maqasid des Propheten Muhammad (SAAS) hinter seinen Handlungen und Entscheidungen an.
Er führte Kriterien ein, um zwischen den prophetischen Überlieferungen, die Teil des islamischen Rechts sein sollten, und den prophetischen Handlungen/Sprüchen zu unterscheiden, die für bestimmte Zwecke wie politische Führung, Gerichtsurteile, freundschaftliche Ratschläge und Konfliktlösung gedacht waren. Ibn Ashurs wichtigster Beitrag in diesem Buch war jedoch die Entwicklung neuer Maqasid, indem er eine neue, zeitgenössische Terminologie prägte, die im traditionellen usul al-fiqh nie formuliert wurde.
So entwickelte Ibn Ashur zum Beispiel die Theorie der "Erhaltung der Abstammung" zur "Erhaltung des Familiensystems", den "Schutz des wahren Glaubens" zur "Glaubensfreiheit", usw. Er führte auch die Konzepte der "Ordnung", der "natürlichen Veranlagung", der "Freiheit", der "Rechte", der "Höflichkeit" und der "Gleichheit" als eigenständige Maqasid ein, auf denen das gesamte islamische Recht beruht.
Diese Entwicklung eröffnet dem islamischen Recht hervorragende Möglichkeiten zur Bewältigung aktueller und realer Herausforderungen für muslimische Gesellschaften und muslimische Minderheiten.