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Abortion and Contraception in Modern Greece, 1830-1967: Medicine, Sexuality and Popular Culture
Das Buch untersucht die Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs und der Empfängnisverhütung im modernen Griechenland von der Zeit ihrer Entstehung in den 1830er Jahren bis 1967, kurz nachdem die Pille verfügbar wurde. Es ordnet die Geschichte von Abtreibung und Empfängnisverhütung in die Historiographie des Geburtenrückgangs und die Frage ein, ob der Rückgang auf die Anpassung an veränderte soziale Bedingungen oder auf die Innovation von Verhütungsmethoden zurückzuführen ist.
Die Studie zeigt, dass alle Methoden bereits für andere Zwecke verwendet wurden, bevor sie als Verhütungsmittel eingesetzt wurden. So verwendeten die griechischen Frauen beispielsweise Emmenagoga, lange bevor die Fruchtbarkeit kontrolliert wurde; sie taten dies, um sich selbst „in Ordnung zu bringen“ und ihre Fruchtbarkeit zu steigern. Wenn sie ihre Fruchtbarkeit kontrollieren mussten, verwendeten sie Abtreibungsmittel, von denen einige ebenfalls Emmenagoga waren, während andere in früheren Zeiten als Ausstoßungsmittel verwendet wurden.
Jahrhundert als Mittel gegen Sterilität eingesetzt; sobald die Paare ihre Fruchtbarkeit kontrollieren wollten, wurde die Kürettage eingesetzt, um einen Schwangerschaftsabbruch herbeizuführen. Die Paare brauchten also keine Innovationen, sondern mussten vielmehr alte Methoden und Materialien zu neuen Methoden der Geburtenkontrolle umfunktionieren.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Ärzte eine zentrale Rolle bei der Beratung und Förderung der Geburtenkontrolle aus „gesundheitlichen“ Gründen spielten, wodurch der Rückgang der Fruchtbarkeit in Griechenland erleichtert und beschleunigt wurde. All dies geschah vor dem Hintergrund eines Staates und einer Kirche, die der Geburtenkontrolle mal neutral und mal ablehnend gegenüberstanden.