
Absent Presences in the Colonial Archive: Dealing with the Berlin Sound Archive's Acoustic Legacies
Das Berliner Lautarchiv besteht aus einer umfangreichen Sammlung von Tonaufnahmen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für wissenschaftliche Zwecke zusammengestellt wurden.
Auf Schellack aufgezeichnet sind Geschichten und Lieder, persönliche Zeugnisse und Gedichte, Glossare und Zahlen. Dieses Buch setzt sich mit dem Archiv auseinander, indem es sich konsequent auf Aufnahmen konzentriert, die unter kolonialen Bedingungen entstanden sind.
Mit einem klaren Bekenntnis zur postkolonialen Wissenschaft ist Absent Presences in the Colonial Archive eine historische Ethnographie einer großstädtischen Institution, die an der Produktion und Erhaltung kolonialer Macht- und Wissensstrukturen beteiligt war. Das Buch untersucht Klangobjekte und Hörpraktiken, die die Kolonialität des Wissens brüchig und widersprüchlich machen und die abwesenden Präsenzen kolonialer Subjekte aufzeigen, denen in den etablierten nationalen Erzählungen und kollektiven Erinnerungen wenig oder kein Platz eingeräumt wird.