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Mindfulness and Its Discontents: Education, Self, and Social Transformation
Achtsamkeit, ein Weg, Leiden zu lindern, indem wir die Vergänglichkeit des Selbst und unsere gegenseitige Abhängigkeit mit anderen erkennen, hat sich von seinen buddhistischen Wurzeln gelöst. Im spätkapitalistischen, neoliberalen, solipsistischen Westen wird sie zu McMindfulness, einer Praxis, die stattdessen das privatisierte Selbst stützt und als Strategie zur Bewältigung unserer stressigen Gesellschaft durch die Betonung von Selbstverantwortung und Selbstvermarktung vermarktet und neu verpackt wird.
Anstatt die menschliche Entwicklung und die soziale Gerechtigkeit zu fördern, stärkt McMindfulness insgeheim den Neoliberalismus und den Kapitalismus, also genau die sich selbst fördernden Systeme, die unser Leiden verschlimmern. In Mindfulness and Its Discontents liefert David Forbes einen ganzheitlichen Rahmen für eine kritische, soziale und moralische Achtsamkeit, die sowohl unachtsame Praktiken und Ideen in Frage stellt als auch einen Weg in die Zukunft bietet.
Er analysiert, wie Lehrpläne in ganz Nordamerika Achtsamkeit einsetzen: um Schülern zu helfen, in einer neoliberalen Gesellschaft erfolgreich zu sein, indem sie ihr Ego durch die Betonung individualistischer Fähigkeiten und die Selbstregulierung von Ärger und Stress stärken. Forbes argumentiert, dass Achtsamkeitspädagogen stattdessen die Quellen von Stress und Not aufdecken und ihnen widerstehen sollten, die aus einer ungerechten, rassistischen, individualistischen, marktwirtschaftlichen (neoliberalen) Gesellschaft herrühren, und zeigt, wie schulische Achtsamkeitsprogramme dazu beitragen können, eine Gesellschaft zu schaffen, die transformativer, mitfühlender und gerechter ist.