
Action=vie: A History of AIDS Activism and Gay Politics in France
Act Up-Paris wurde Mitte der 1990er Jahre zu einer der bekanntesten Protestgruppen in Frankreich. Gegründet 1989, wurde sie nach dem New Yorker Vorbild zu einer konfrontativen Stimme, die die Interessen der von HIV Betroffenen durch offenen politischen Aktivismus vertrat.
Action=Vie, die englische Übersetzung von Christophe Broquas Studie über die Basisaktivisten, erklärt die Gründe für den Erfolg der Gruppe und beleuchtet die entscheidenden Merkmale von Act Up - wie etwa die einzigartige Verbindung von AIDS und schwulem Aktivismus. Anhand zahlreicher Berichte von Zeitzeugen und Teilnehmern zeichnet Broqua die Geschichte von Act Up-Paris nach und zeigt, wie Tausende von schwulen Männern und Frauen der AIDS-Epidemie mit öffentlichen Aktionen begegneten. Act Up-Paris trug dazu bei, die gesellschaftliche Definition nicht nur von HIV-positiven Menschen, sondern auch von sexuellen Minderheiten zu prägen.
Broqua analysiert die von der Gruppe herbeigeführten Veränderungen, von der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für HIV-Infektionen über die Normalisierung der Homosexualität bis hin zu einer Kontroverse über die Äußerungen HIV-positiver Schriftsteller über ungeschützten Sex. Diese mitreißende Geschichte endet Mitte der 2000er Jahre, bevor die Gleichstellung der Ehe und antiretrovirale Behandlungen den Niedergang von Act Up-Paris einleiteten.