
Adaptive Internal Models in Neuroscience
Eine der offenen Fragen in den Neurowissenschaften ist die Funktion des Kleinhirns, einer wichtigen Hirnregion, die an der Regulierung der motorischen Systeme, der Sprache, der Emotionen und anderer kognitiver Funktionen des Körpers beteiligt ist. In dieser Monographie stellt der Autor die Hypothese auf, dass die primäre Funktion des Kleinhirns in der Störungsabwehr von exogenen Referenz- und Störungssignalen besteht. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt der Autor einen kurzen historischen Überblick über computergestützte Theorien der Kleinhirnfunktion und über die relevanten Teile der Kontrolltheorie im Bereich der Reglertheorie und präsentiert dann einen chronologischen Überblick über Themen in der Kontrolltheorie, die mit der Hypothese zusammenhängen.
Der Autor beginnt mit der klassischen Reglertheorie und hebt einige Aspekte hervor, die für die Modellierung des Kleinhirns nicht geeignet sind. Dann wird die adaptive Steuerungstheorie im Hinblick auf Fehlermodelle überprüft. Um die Hypothese über die Kleinhirnfunktion zu testen, wendet der Autor adaptive interne Modelle auf verschiedene motorische Systeme an, die vom Kleinhirn gesteuert werden. Dazu gehören die langsamen Augenbewegungssysteme: der vestibulo-okulare Reflex, das Halten des Blicks, das glatte Verfolgen und das optokinetische System. Schließlich werden auch zeitdiskrete Verhaltensweisen untersucht, die durch das Kleinhirn gesteuert werden. Insgesamt bietet diese Monographie einen vereinheitlichenden Rahmen, um zu erklären, wie das Kleinhirn zu so vielen verschiedenen Systemen im Körper beitragen kann.
Diese Monographie ist eine wichtige umfassende Studie über die Modellierung des Kleinhirns mit Hilfe von Kontrolltheorietechniken. Sie wird für Neurowissenschaftler und Kontrolltheoretiker von Interesse sein, die sich mit dem Verständnis der Funktion des menschlichen Gehirns beschäftigen.