Administrative Belastung: Politische Entscheidungen mit anderen Mitteln

Bewertung:   (4,6 von 5)

Administrative Belastung: Politische Entscheidungen mit anderen Mitteln (Pamela Herd)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch bietet eine eingehende Analyse des Verwaltungsaufwands, der von Sozialdienstleistungsagenturen auferlegt wird, wobei die Auswirkungen auf marginalisierte Gemeinschaften hervorgehoben und die weitergehenden Auswirkungen auf die soziale Gerechtigkeit erörtert werden. Obwohl die Forschung gründlich und das Thema aktuell ist, haben einige Leser den Eindruck, dass die Analyse auf eine bestimmte politische Perspektive ausgerichtet ist und andere wichtige Aspekte, wie z. B. die Belastungen für Unternehmen, übersehen werden.

Vorteile:

Interessante und relevante Analyse
gut ausgeführte Fallstudien
wichtige Einblicke in die soziale Gerechtigkeit
wegweisend für Politikwissenschaftler und politische Entscheidungsträger.

Nachteile:

Nicht humorvoll
wahrgenommene politische Voreingenommenheit gegenüber der Linken
keine umfassende Berichterstattung über Belastungen für Unternehmen und Belange der Steuerzahler.

(basierend auf 6 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Administrative Burden: Policymaking by Other Means

Inhalt des Buches:

Bürokratie, verwirrender Papierkram und komplexe Vorschriften - oder das, was die Politikwissenschaftler Pamela Herd und Donald Moynihan als Verwaltungsaufwand bezeichnen - führen häufig zu Verzögerungen und Frustration im Umgang mit Behörden. Der Verwaltungsaufwand beeinträchtigt die Wirksamkeit öffentlicher Programme und kann den Einzelnen sogar an grundlegenden Rechten wie dem Wahlrecht hindern. In Administrative Burden dokumentieren Herd und Moynihan, dass die administrativen Belastungen, mit denen die Bürger bei ihren Interaktionen mit dem Staat regelmäßig konfrontiert werden, nicht einfach unbeabsichtigte Nebenprodukte der Verwaltung sind, sondern das Ergebnis bewusster politischer Entscheidungen. Da sich die Belastungen auf die Wahrnehmung des Staates durch die Bürger auswirken und oft seit langem bestehende Ungleichheiten aufrechterhalten, ist es für die Aufrechterhaltung eines gesunden öffentlichen Sektors von entscheidender Bedeutung zu verstehen, warum es Verwaltungslasten gibt und wie sie verringert werden können.

Anhand eingehender Fallstudien von Bundesprogrammen und umstrittenen Gesetzen zeigen die Autoren, dass der Verwaltungsaufwand das A und O der Politikgestaltung ist. Bei umstrittenen Themen wie dem Wahlrecht oder dem Abtreibungsrecht nutzt der Gesetzgeber häufig Verwaltungsaufwand, um den Zugang zu Rechten oder Dienstleistungen zu beschränken, die er ablehnt. So hat der Gesetzgeber z. B. durch komplizierte Registrierungsanforderungen und strenge Gesetze zur Wähleridentifizierung die Wahlbeteiligung afroamerikanischer Wähler unterdrückt. In ähnlicher Weise ist das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch gesetzlich geschützt, aber viele Staaten verlangen von Frauen, die eine Abtreibung vornehmen lassen wollen, Auflagen wie obligatorische Wartezeiten, Ultraschalluntersuchungen und vorgeschriebene Beratungsgespräche. Wie Herd und Moynihan zeigen, trifft der Verwaltungsaufwand oft überproportional die Benachteiligten, die nicht über die Mittel verfügen, um die finanziellen und psychologischen Kosten für die Bewältigung dieser Hindernisse zu tragen.

Allerdings haben die politischen Entscheidungsträger manchmal den Verwaltungsaufwand reduziert oder ihn von den Bürgern auf die Regierung verlagert. Ein Beispiel dafür ist die Sozialversicherung, die in den 1930er Jahren mit dem Ziel eingeführt wurde, den Aufwand für die Begünstigten zu minimieren. Das Ergebnis ist eine Inanspruchnahmequote von etwa 100 Prozent, da die Sozialversicherungsbehörde die Einkünfte der Bürger erfasst, die Leistungen und die Anspruchsberechtigung automatisch berechnet und lediglich eine einfache Online-Anmeldung oder den Besuch einer der 1.200 Außenstellen erfordert. Damit mehr Programme und öffentliche Dienste so effizient arbeiten können, so die Autoren, muss ein unparteiischer, evidenzbasierter Maßstab eingeführt werden, um zu bestimmen, wann und wie Verwaltungslasten eingeführt werden sollen, wobei eine Tendenz zur Verringerung dieser Lasten besteht. Indem sie sicherstellen, dass die Interaktion der Öffentlichkeit mit der Regierung nicht beschwerlicher ist als nötig, können Politiker und Verwaltungsbeamte Ungleichheit verringern, bürgerliches Engagement fördern und einen effizienten Staat aufbauen, der für alle Bürger funktioniert.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780871544445
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)