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Die brasilianische Künstlerin Adriana Varejo ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Installationen aus ornamentalen blauen Kacheln, großformatige Skulpturen und ihre berühmten "Kachel"-Gemälde, in denen sie sich intensiv mit Fragen der Identität und des Kolonialismus auseinandersetzt.
Adriana Varejo ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen, die heute in Brasilien leben und arbeiten. Ihr reichhaltiges und vielfältiges künstlerisches Schaffen ist geprägt vom mythischen Pluralismus der brasilianischen Identität und ihrer Geschichte. Unter Rückgriff auf die ästhetischen Traditionen und das visuelle Erbe des Kolonialismus und des transkulturellen Austauschs hat sie das Konzept und die Praxis der Malerei neu konzipiert und erweitert, indem sie Medien, Oberflächen und künstlerische Traditionen auf völlig neue Weise miteinander verschmolzen hat. Auf diese Weise unterbricht sie festgefahrene Narrative, indem sie verdunkelte Geschichten und unbequeme Wahrheiten von den Rändern ans Licht bringt. In jüngster Zeit hat Varejo ihren Blick von ihrem Heimatland Brasilien und seinen vielfältigen Wurzeln in Europa, Afrika und Asien nach Mexiko verlagert, um die gegenseitige Befruchtung der verschiedenen Stränge lateinamerikanischer Kunst und Kultur in ihrem eigenen Werk zu erweitern.
In Varejos erster englischsprachiger Monografie wird ihr vielfältiges und umfangreiches Werk von ihren frühesten Gemälden aus den 1990er Jahren bis hin zu ihren jüngsten Multimedia-Installationen eingehend erforscht. Der Band enthält eine Einleitung der Herausgeberin Louise Neri, Essays des Kurators Paulo Herkenhoff, der Kritikerin und Kuratorin Luisa Duarte (mit Kommentaren von Varejo) und der Kunsthistorikerin Angela H. Brown sowie ein Interview von Jochen Volz mit der Künstlerin.