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In ihrem ebenso strahlenden wie bissigen Debütroman stellt sich eine ehemalige Influencerin ihrer Vergangenheit - und macht eine Bestandsaufnahme der Schäden, die hinter dem oberflächlichen Glamour der sozialen Medien stecken.
Mit 19 war sie eine Instagram-Berühmtheit. Jetzt, mit 35, arbeitet sie hinter der Kosmetiktheke im „Schwarz-Weiß-Laden“ und verkauft Anti-Aging-Produkte an Frauen, die sich körperlich und geistig verändern wollen. Auch sie ist auf der Suche nach Wiedergeburt. Sie wird sich demnächst dem risikoreichen Wahleingriff Aesthetica™ unterziehen, einem Verfahren, das all ihre früheren plastisch-chirurgischen Eingriffe rückgängig machen und sie, so hofft sie, zu ihrem wahren Selbst zurückführen wird. Vorausgesetzt, sie überlebt das Messer.
Doch am Vorabend der Operation wird ihre traumatische Vergangenheit wieder aufgerollt, als sie gebeten wird, an der öffentlichen Demontage ihres ehemaligen Managers/Freundes teilzunehmen, der sich in der Post-#MeToo-Welt als Ausbund an „aufgeweckter“ Männlichkeit profiliert hat. Während die Stunden bis zu ihrer Operation herunterticken, muss sie sich der hässlichen Wahrheit über ihre Erfahrungen auf und abseits des Instagram-Rasters stellen.
Treibend, düster und bewegend, ist Aesthetica eine Veronica für das Zeitalter des „Instagram-Gesichts“ und liefert eine frische, nuancierte Untersuchung von Feminismus, #MeToo und Mutter-Tochter-Beziehungen, während sie sich mit unserer kollektiven Sucht nach Followern, Filtern und falschen Realitäten auseinandersetzt.