Bewertung:

Das Buch „Agents of World Renewal“ wird für seine umfassenden Recherchen und seinen fesselnden Schreibstil gelobt, der es sowohl für Wissenschaftler als auch für allgemeine Leser zugänglich macht. Es zielt darauf ab, das Konzept der „Yonaoshi“ in der japanischen Geschichte zu klären und Missverständnisse auszuräumen.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und mit tiefgreifender historischer Analyse
⬤ ansprechender und unterhaltsamer Schreibstil
⬤ für allgemeine Leser zugänglich
⬤ bietet augenöffnende Einblicke in die japanische Religionsgeschichte.
Könnte für diejenigen, die kein Interesse an historischen oder religiösen Themen haben, zu wissenschaftlich sein; einige Leser könnten die Tiefe der Forschung überwältigend finden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Agents of World Renewal: The Rise of Yonaoshi Gods in Japan
In diesem Band wird eine Kategorie japanischer Gottheiten untersucht, die sich auf das Konzept der "Welterneuerung" (yonaoshi) konzentrierte. In der zweiten Hälfte der Tokugawa-Periode (1603-1867) wurde eine Reihe von natürlichen und übernatürlichen Wesenheiten als "Götter der Welterneuerung" verehrt. Dazu gehörten verärgerte Bauern, die von ihren lokalen Regierungen die Aufhebung ungerechter Steuern verlangten, Regierungsbürokraten, die besondere Steuermaßnahmen zugunsten der Armen durchführten, und ein riesiger unterirdischer Wels, von dem man glaubte, dass er Erdbeben verursachte, um die hortenden Reichen zu bestrafen. In der Neuzeit nahmen die Yonaoshi-Götter ausdrücklich antiautoritäre Züge an. Während eines großen Aufstandes in der Präfektur Saitama im Jahr 1884 wurde ein Yonaoshi-Gott angerufen, um die Legitimität des Meiji-Regimes zu bestreiten, und im späten 19. und frühen 20.
Anhand einer Vielzahl lokaler Dokumente analysiert Takashi Miura die Verehrung der Yonaoshi-Götter. Dabei geht er über die traditionelle Art der Forschung hinaus, die sich auf religiöse Fachleute, ihre Institutionen und ihre Texte konzentriert, um die Komplexität einer gelebten Religion zu beleuchten, wie sie in Gemeinschaften praktiziert wird. Er problematisiert auch die häufig gezogene Assoziation zwischen dem Konzept der Yonaoshi und dem Millenarismus, indem er zeigt, dass die Yonaoshi-Götter als göttliche Korrektoren spezifischer wirtschaftlicher Ungerechtigkeiten dienten und erst später, in der Neuzeit und im Kontext neuer Religionen wie Ōmoto, vollständig millenaristische Interpretationen entwickelt wurden. Die Reichweite der Welterneuerung hat sich also im Laufe der Zeit verändert.
Agents of World Renewal nähert sich der japanischen Religion durch die neue analytische Linse der Yonaoshi-Götter und unterstreicht die Notwendigkeit, bei der Erforschung religiöser Diskurse und Konzepte über die oft gezogene Grenze zwischen der frühen Neuzeit und der Moderne hinauszuschauen.