Bewertung:

ALBERT CAMUS“ von Edward J. Hughes ist eine intellektuelle Biografie, die sich mit den philosophischen Gedanken und Kontroversen um Albert Camus befasst, ohne dabei sein persönliches Leben ausführlich zu beleuchten. Das Buch beleuchtet Camus' Wurzeln in der Arbeiterklasse, seine komplexe Beziehung zu Algerien und seine ideologischen Konflikte, insbesondere mit dem Kommunismus und Schlüsselfiguren wie Sartre. Hughes stellt Camus als einen prinzipientreuen Denker dar, der selbst für diejenigen, die mit Camus' Werk vertraut sind, neue Einsichten bietet.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, präsentiert neue Erkenntnisse über Camus und deckt wichtige intellektuelle Kontroversen effektiv ab. Es hebt Camus' Hintergrund und Prinzipien hervor und bietet eine wertvolle Perspektive auf sein Leben und Werk. Die physische Qualität des Buches ist bemerkenswert hoch, mit einem haltbaren Einband und begleitenden Fotos.
Nachteile:Die Prosa des Buches kann etwas trocken und akademisch sein, was vielleicht nicht allen Lesern zusagt. Einige Diskussionen über Camus' literarische Werke sind nicht besonders bereichernd. Außerdem ist ein Fehler in einer der Fotografien aufgefallen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
(Preisträger des Literaturpreises der französisch-britischen Gesellschaft 2015)
Nur wenige Persönlichkeiten der französischen Kultur des zwanzigsten Jahrhunderts strahlen so viel Romantik und Intrigen aus wie Albert Camus. Obwohl sein Leben durch einen tödlichen Autounfall im Jahr 1960 im Alter von nur sechsundvierzig Jahren beendet wurde, hat er in diesen Jahren unglaublich viel erlebt und erreicht. Dieser neue Band der Reihe Critical Lives bietet einen neuen Blick auf Camus' Leben und Werk, von seinen Bestseller-Romanen wie Der Fremde bis hin zu seinem komplizierten politischen Engagement in einer Nachkriegswelt, in der sich ideologische Konflikte verschärften. Edward Hughes bietet eine besonders nuancierte Untersuchung von Camus' Beziehung zu seiner Heimat Algerien - eine Verbindung, deren Stärke in den 1950er Jahren auf die Probe gestellt wurde, als Frankreichs Konflikt mit der dortigen antikolonialen Bewegung immer gewalttätiger und unhaltbarer wurde.
Letztlich zeichnet Hughes das Bild eines Mannes, dessen Engagement für Ideen und Wahrheit an erster Stelle stand, sei es in seiner Belletristik, seinem Journalismus oder seiner politischen Tätigkeit, ein Engagement, das dazu führte, dass der Mann, der eine Führungsrolle ablehnte - „Ich führe niemanden“, beteuerte er einmal -, dennoch als eine mächtige Figur und ethische Kraft angesehen wurde.