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Albert Gore, Sr.: A Political Life
In seiner Chronik des Lebens und der Karriere von Albert Gore Sr. versucht der Historiker Anthony J. Badger nicht nur, die Erfolge und Misserfolge einer wichtigen politischen Figur zu erforschen, die mehr als drei Jahrzehnte im nationalen Blickfeld stand - und deren Sohn Vizepräsident der Vereinigten Staaten werden sollte -, sondern auch die dramatischen Veränderungen im Süden zu erklären, die zu einer nationalen politischen Neuausrichtung führten.
Der auf einer kleinen Farm in den Hügeln von Tennessee geborene Gore saß von 1938 bis 1970 im Kongress, zunächst im Repräsentantenhaus und dann im Senat. In dieser Zeit wurden die Vereinigten Staaten zu einer globalen Supermacht und der Süden zu einer von zwei Parteien getrennten Region. Gore, den Badger als politikorientierten Liberalen beschreibt, sah in der Bundesregierung die Antwort auf die Probleme des Südens. Badger zufolge glaubte er fest daran, dass die Bundesregierung die Löhne und Preise im Zweiten Weltkrieg regulieren, die soziale Wohlfahrt durch den New Deal und die Great Society fördern, das Wirtschaftswachstum fördern und die Infrastruktur des Südens umgestalten würde.
Gore setzte sich dafür ein, Tennessee zur "Atomhauptstadt" der Nation zu machen und die Tennessee Valley Authority zu schützen, während er gleichzeitig die Gesetzgebung zur Schaffung des National Highway Systems mit unterstützte. In Bezug auf die Bürgerrechte war er vorsichtiger.
Obwohl er mutiger war als seine gemäßigten Kollegen aus den Südstaaten, fiel es ihm schwer, sich auf das veränderte politische Umfeld der 1960er Jahre einzustellen. Seine Karriere wurde durch seine Beziehung zu Lyndon Johnson bestimmt, dessen Vietnam-Politik Gore erbittert ablehnte. Das Einbringen christlicher Perspektiven in die Politik des Bundesstaates entfernte Gores Weltanschauung letztlich von der seiner Wählerschaft. Insgesamt, so Badger, beleuchtet Gores politischer Aufstieg und Fall die Bedeutung von Ethnie, Religion und Klasse für die Entstehung des modernen Südens.