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Albrecht Drer and the Embodiment of Genius: Decorating Museums in the Nineteenth Century
Jahrhundert wurden Albrecht D rers Kunst, seine Frömmigkeit und sein persönlicher Charakter als Vorbild für zeitgenössische Künstler herangezogen und - so hoffte man - sollte Deutschland wieder zu internationalem künstlerischem Ansehen verhelfen. In diesem Buch untersucht Jeffrey Chipps Smith die komplexe posthume Rezeption von Albrecht D rer während des großen Jahrhunderts des Museumsbaus in Europa, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle des Künstlers als kreatives und moralisches Vorbild für deutsche Künstler und Museumsbesucher.
In einer Zeit, in der Museen zu Symbolen bürgerlicher, regionaler und nationaler Identität wurden, begannen Dutzende neuer nationaler, fürstlicher und bürgerlicher Museen, Porträts von D rer in ihren aufwendigen dekorativen Programmen zu zeigen, die die Fassaden, großen Treppenhäuser, Galerien und zeremoniellen Räume schmückten. Die meisten dieser Museen entstanden in Deutschland und Österreich, aber auch in St. Petersburg, Stockholm, London und New York City sind Beispiele zu sehen. Smith untersucht die kulturellen, politischen und bildungspolitischen Bestrebungen und Rivalitäten dieser Museen und ihrer Mäzene und zeichnet nach, wie D rer gemalt, skulptiert und an prominenter Stelle platziert wurde, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Bestrebungen der Epoche gerecht zu werden. Er untersucht, was uns diese Porträts über die Entstehung eines eigenen Kanons berühmter Renaissance- und Barockkünstler sagen können, und geht der Frage nach, warum D rer so oft mit Raffael gepaart wurde, der als Verkörperung der Größe der italienischen Kunst galt, und warum mit dem Aufkommen des deutschen Nationalismus Hans Holbein d. J. häufig Raffael als D rers Partner ablöste.
Dieses leicht verständliche und umfassende Buch wirft ein neues Licht auf den Museumsbau im neunzehnten Jahrhundert und die Entstehung der Kunstgeschichte als Disziplin. Jahrhundert und der frühen Moderne, der Geschichte der Museen und des Sammelns sowie der Kunstgeschichtsschreibung ansprechen.