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Alfred Dblin: Monsters, Cyborgs and Berliners 1900-1933
Wenn du mit dir selbst zufrieden bist, hüte dich vor Döblin“. Mit dieser Aufforderung an die Mutigen schloss Günter Grass seine Würdigung zum zehnten Todestag des großen Modernisten.
Alfred Döblin ist vor allem für sein städtebauliches Meisterwerk von 1929, den Berliner Alexanderplatz, bekannt. Doch die Reise zum „Alex“ führt über weniger bekannte, aber nicht minder faszinierende Wege. In den Jahrzehnten vor seiner Flucht ins Exil 1933 betrat der Mediziner und Schriftsteller Neuland, sowohl als expressionistischer Erzähler als auch als Autor experimenteller historischer und wissenschaftlicher Romane.
Darüber hinaus leistete er radikale Beiträge zur Poetik, Ästhetik und Naturphilosophie. Im Mittelpunkt dieser innovativen Studie, einer der ersten ihrer Art in englischer Sprache, steht eine heikle und unlösbare Beziehung, die Döblin immer wieder faszinierte: die zwischen der Natur und dem Selbst.
Robert Craig zeigt, wie Döblin in seinem eklektischen Werk vor 1933 eine sich entwickelnde Dialektik zwischen dem Menschlichen und dem Natürlichen sowie zwischen dem Subjekt und seinen Formen und Arten der Verkörperung nachzeichnete. Die sich daraus ergebenden Konstellationen sind ebenso erhellend wie beunruhigend und verwirrend.
Robert Craig lehrt deutsche und englische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg.