Bewertung:

Diarmaid MacCullochs neuestes Werk ist eine Sammlung von Aufsätzen über die englische Reformation, die für ihre wissenschaftliche Tiefe und ihren fesselnden Schreibstil gelobt wird, auch wenn manche Leser sie als dicht und schwer verdaulich empfinden.
Vorteile:Das Buch ist wissenschaftlich fundiert, aufschlussreich und witzig geschrieben. Es ist sowohl für Experten als auch für Leser interessant und bietet wertvolle Einblicke in die englische Reformation. Trotz seiner Dichte ist es eine lohnende Lektüre.
Nachteile:Einige Leser werden das Buch als dicht und anstrengend empfinden, nicht geeignet für eine schnelle Lektüre. Es konzentriert sich in erster Linie auf die englische Reformation, was zu Enttäuschungen bei denjenigen führt, die einen breiteren Überblick über die gesamte Reformation erwarten. Außerdem können bestimmte zeitgenössische Kommentare des Autors als irrelevant für den historischen Inhalt empfunden werden.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
All Things Made New: The Reformation and Its Legacy
Das tiefgreifendste Merkmal Westeuropas im Mittelalter war seine kulturelle und religiöse Einheit, eine Einheit, die durch eine gemeinsame Ausrichtung auf den Papst in Rom und eine gemeinsame Sprache - Latein - für Gottesdienst und Gelehrsamkeit gesichert war. Die Reformation zerbrach diese Einheit, und die Folgen sind noch heute spürbar. In All Things Made New untersucht Diarmaid MacCulloch, Autor des New York Times-Bestsellers Christianity: The First Three Thousand Years, nicht nur die Auswirkungen der Reformation in ganz Europa, sondern auch die katholische Gegenreformation und die besondere Entwicklung der Religion in England und zeigt, wie eines der turbulentesten, blutigsten und umwälzendsten Ereignisse der westlichen Geschichte die moderne Gesellschaft geprägt hat.
Die Reformation mag eine soziale Revolution ausgelöst haben, argumentiert MacCulloch, aber sie wurde nicht durch soziale und wirtschaftliche Kräfte oder gar durch eine säkulare Idee wie den Nationalismus ausgelöst; sie entsprang einer großen Idee über Tod, Erlösung und das Leben nach dem Tod. Diese Idee - dass die Erlösung allein in Gottes Hand liegt und die Menschen nichts tun können, um seine Entscheidung zu ändern - beendete das Monopol der katholischen Kirche in Europa und veränderte den Kurs der gesamten Zukunft des Westens.
Leidenschaftlich, witzig, nachdenklich und subversiv führt All Things Made New die Leser auf faszinierendes Neuland, erforscht die ursprünglichen Konflikte der Reformation und räumt mit Vorurteilen auf, die die gängigen Vorstellungen von einer religiösen Spaltung, die uns auch nach fünf Jahrhunderten noch beschäftigt, verzerren. Dieses monumentale Werk eines der bedeutendsten Christentumsforscher der Gegenwart untersucht, auf welche Weise Historiker die Geschichte der Reformation erzählt haben, warum sich ihre Interpretationen im Laufe der Zeit so dramatisch verändert haben und wie sich das umstrittene Erbe dieser Revolution bis heute auf die Welt auswirkt.