
Left Alone: On Solitude and Loneliness amid Collective Struggle
Left Alone bringt 13 Autoren und 6 bildende Künstler aus Afrika, Asien, Lateinamerika, Europa und Nordamerika zusammen, um individuell und kollektiv - in Worten und Bildern - über ein dringendes psychopolitisches Thema zu reflektieren, das bisher noch nicht explizit durch eine linke politische Brille betrachtet wurde, nämlich die linke Einsamkeit. Das Buch kombiniert akademische und eher persönlich-politische Texte, darunter ein Interview, Gedichte, einen Rap und eine eindringliche Kurzgeschichte, und erforscht die persönlich und/oder stellvertretend gelebten Erfahrungen der linken Einsamkeit der Autoren aus einer Vielzahl von Genres und linken politischen Strömungen: Marxistisch, feministisch, anti-/dekolonial, antirassistisch, queer, postsowjetisch, anti-arabistisch und andere.
Die feministische Schriftstellerin Sara Ahmed sagt: "Einsamkeit könnte das sein, was uns droht, wenn wir darauf bestehen, das zu sein oder zu tun, was wir sind oder tun." In diesem Sinne ist die linke Einsamkeit weder eine Metapher noch ein sekundärer Widerspruch und schon gar nicht eine Form des kleinbürgerlichen "Personalismus". Vielmehr könnte sie als eines der zahlreichen psycho-affektiven Elemente betrachtet werden, die unsere unzähligen, sich überschneidenden, unablässigen, aber immer fragilen und potenziell erschütternden politischen Versuche, unsere innere und äußere Welt zu revolutionieren, prägen und gleichzeitig daraus resultieren. Angesichts ihrer (wachsenden?) Existenz in unseren alltäglichen linken Subjektivitäten argumentiert das Buch, dass linke Einsamkeit und damit verbundene Zustände von Einsamkeit, Isolation und Entfremdung sowohl schwächende als auch produktive (epistemische) Dimensionen haben, mit sehr konkreten psycho-somatischen Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit der Linken und damit auf unsere Fähigkeit, zu bestehen und auf dem "Sein oder Tun, was wir sind oder tun" aufzubauen.
Angesichts der Tatsache, dass die Fortsetzung und Vertiefung unserer vielfältigen laufenden Kämpfe für die Befreiung von unserer ständigen Fähigkeit abhängt, sowohl unser individuelles Selbst als auch die Gemeinschaften, denen wir angehören, (neu) zu erschaffen, aufrechtzuerhalten und für sie zu sorgen, ist es das Ziel von Left Alone, zur Stärkung dieser persönlichen Kollektive in Aktion gegen den Kapitalismus und darüber hinaus beizutragen, Kolonialismus und Heteropatriarchat zu stärken, indem wir die Mitleser zu einer idealerweise zutiefst anregenden und befähigenden persönlich-politischen Auseinandersetzung mit den Texten und Bildern aus Ländern wie Argentinien, Kenia, Kirgisistan, Guinea-Bissau/Portugal, Türkei/Kurdistan, Jamaika, Italien, Großbritannien, Deutschland und den USA einladen. Lena Grace Anyuolo aus Kenia drückt es so aus: "Meine Schwestern und Brüder, kommt, lasst uns zusammenkommen, um die Strukturen für eine freudige Existenz zu schaffen.".