
Alois Riegl Collected Essays
Alois Riegl war ein österreichischer Kunsthistoriker und gilt als Mitglied der Wiener Schule der Kunstgeschichte. Er war eine der wichtigsten Figuren bei der Etablierung der Kunstgeschichte als eigenständige akademische Disziplin und einer der einflussreichsten Vertreter des Formalismus.
Im Jahr 1883 schrieb Riegl seine Dissertation über die romanische Kirche St. Jakob in Regensburg (Manuskript verloren). Er wurde Mitarbeiter des Österreichischen Kunstgewerbemuseums (Institut für Österreichische Geschichtsforschung) und begann 1889 mit seiner Habilitationsschrift Die mittelalterliche Kalenderillustration, in der er die hellenistische Tradition in mittelalterlichen Kalenderhandschriften untersuchte.
1886 begann er eine Ausbildung zum Kurator am Österreichischen Museum für Kunst und Industrie.
1887 wurde er Nachfolger eines anderen Thausing-Schülers, Franz Wickhoff, und arbeitete für die nächsten zehn Jahre als Kurator für Textilien am österreichischen Museum. Riegls erste beiden Bücher, Altorientalische Teppiche und Stilfragen: Grundlegungen zu einer Geschichte der Ornamentik, 1891 bzw.
1893, gehen auf seine Arbeit im Museum zurück. Schon in diesen ersten Büchern zeigt sich sein Interesse an Theorie und an einer interdisziplinären Betrachtung der Kunstgeschichte. Stilfragen verschaffte Riegl 1894 eine Extraordinariatsstelle an der Universität Wien.
In seinem nächsten Buch Volkskunst, Hausfleiss und Hausindustrie (1894), in dem er die Geschichte der Volkskunst mit Hilfe der Wirtschaftstheorie aufarbeitete, setzte er sein Interesse an den Gegenständen der Alltagskunst fort, die damals als Kleinkunst galten. In den Jahren 1894 und 1895 begann er, Vorträge über die Barockkunst zu halten, eine Epoche, die noch weitgehend als dekadent angesehen wurde, und leitete damit (zusammen mit den Arbeiten von Cornelius Gurlitt) eine neue Bewertung dieser Stilepoche ein. In Wien bildete er zusammen mit Wickhoff die so genannte (erste) Wiener Schule der kunsthistorischen Methode.
Für weitere Informationen siehe The Dictionary of Art Historians, arthistorians.info.