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When Ballet Became French: Modern Ballet and the Cultural Politics of France, 1909-1939
Vor der Revolution von 1789 war das Ballett jahrhundertelang eine Quelle großen kulturellen Stolzes für Frankreich, doch im 20. Jahrhundert hatte die Kunstform zusammen mit dem internationalen Ansehen Frankreichs an Bedeutung verloren.
Erst als Serge Diaghilevs Ballets Russes im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts in Paris erfolgreich waren, ergriff Frankreich die Chance, dem Ballett wieder zu altem Glanz zu verhelfen und es zu einem Markenzeichen der Nation zu machen. In When Ballet Became French erforscht Ilyana Karthas die Wiederbelebung des Balletts und seine entscheidende Bedeutung für die französische Kultur in einer Zeit des bedeutenden transnationalen Kulturaustauschs und der sich wandelnden Einstellungen zu Geschlecht und Körper. Indem sie die Disziplinen Kulturgeschichte, Geschlechter- und Frauenforschung, Ästhetik und Tanzgeschichte miteinander verbindet, untersucht Karthas die Art und Weise, in der sich Diskussionen über das Ballett mit den französischen Anliegen in Bezug auf die Nation, die Modernität und die Geschlechteridentitäten überschneiden, und zeigt, wie das Ballett als wichtiges Instrument für Frankreichs Projekt der nationalen Erneuerung diente.
Indem sie Ballettkommentare mit Themen wie Transnationalismus, Nationalismus, Ästhetik, Gender und Körperpolitik verbindet, untersucht sie den Prozess, durch den Kritiker, Künstler und Intellektuelle das Ballett wieder zu einem Symbol der französischen Kultur machten. Als erstes Buch, das den Zusammenhang zwischen Ballett und französischem Nationalismus untersucht, zeigt When Ballet Became French, wie der Tanz die kulturelle und politische Geschichte einer Nation verändern kann.