Bewertung:

Das Buch bietet eine gut dokumentierte und fesselnde Erforschung der Geiselkrise im Iran, ihres historischen Kontextes und der Auswirkungen der US-Außenpolitik in den späten 70er und frühen 80er Jahren. Es wird für seine Klarheit und Zugänglichkeit gelobt, die komplexe Themen für ein breites Publikum verständlich machen. Einige Leser kritisieren jedoch, dass es in bestimmten Bereichen der iranischen Geschichte an Tiefe mangelt und dass es sich zu sehr auf die politische Geschichte der USA konzentriert.
Vorteile:Gut dokumentiert, klar und prägnant geschrieben, fesselnd erzählt, informativ über die US-Außenpolitik und ihren Kontext. Empfehlenswert sowohl für allgemeine Leser als auch als Pflichtlektüre für Kurse. Es vereinfacht komplexe Themen effektiv und bietet eine interessante ganzheitliche Sicht auf die 1970er Jahre.
Nachteile:Kritisiert wird, dass das Buch Informationsfehler enthält und es ihm an Tiefe im Verständnis der iranischen Kultur und Identität mangelt. Einige Leser sind der Meinung, dass es sich zu sehr auf die US-Geschichte konzentriert und den Iran und den Nahen Osten nicht ausreichend behandelt.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
Taken Hostage: The Iran Hostage Crisis and America's First Encounter with Radical Islam
Am 4. November 1979 stürmten militante iranische Kämpfer die Botschaft der Vereinigten Staaten in Teheran und nahmen sechsundsechzig Amerikaner gefangen. Damit begann die Geiselkrise im Iran, eine Angelegenheit, die die amerikanische Öffentlichkeit 444 Tage lang in Atem hielt und Amerikas erste Konfrontation mit den Kräften des radikalen Islam markierte. Auf der Grundlage hunderter kürzlich freigegebener Regierungsdokumente wirft der Historiker David Farber erstmals einen detaillierten Blick auf die Geiselkrise und untersucht, welche Lehren daraus für Amerikas heutigen Krieg gegen den Terrorismus zu ziehen sind.
Im Gegensatz zu anderen Geschichtsbüchern zu diesem Thema geht Farbers lebendige und rasante Erzählung über die alltäglichen Umstände der Krise hinaus und nutzt die Ereignisse, die der Tortur vorausgingen, als Mittel, um sie zu verstehen. Das Buch zeichnet ein Porträt der 1970er Jahre in den Vereinigten Staaten als eine Ära enttäuschter Erwartungen in einer Nation, die von Unsicherheit und Angst geplagt war. Es zeigt eine amerikanische Regierung, die schlecht auf den Sturz des Schahs von Iran vorbereitet war und nicht in der Lage war, mit dem Ayatollah Khomeini und seinen militanten islamischen Anhängern zu rechnen.
Farbers Bericht ist voller neuer Erkenntnisse über die zentralen Akteure der Krise: Khomeini entpuppt sich als kluger Stratege, der zielstrebig auf die Schaffung eines islamischen Staates hinarbeitet. Die amerikanischen Studenten-Kapitäne erscheinen als wenig organisierte Jugendliche, die sich nur auf einen symbolischen Sitzstreik mit einem Drei-Tage-Vorrat an Lebensmitteln vorbereitet haben. Der ABC-Nachrichtenchef Roone Arledge, neu im Amt und auf Einschaltquoten erpicht, wird als entscheidender Katalysator dafür angeführt, dass die Geiseln zum Anlass für die Berichterstattung genommen wurden.
Im Laufe des Buches zeigen sich unheimliche Parallelen zur aktuellen Terrorismuskrise. Damals wie heute, so zeigt Farber, haben die Politiker nicht begriffen, wie groß die Wut islamischer Fundamentalisten auf die Vereinigten Staaten ist, und die Amerikaner haben die Bedrohung durch terroristische Gruppen als Kreuzzüge unfähiger Verrückter abgetan.
Taken Hostage ist eine zeitgemäße und aufschlussreiche Geschichte von Amerikas erster Auseinandersetzung mit Terrorismus und islamischem Fundamentalismus, die auf erschreckende Weise daran erinnert, dass die Vergangenheit nur ein Prolog ist.
-- "Publishers Weekly".