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Altar dokumentiert den weit verbreiteten menschlichen Drang, profane Dinge zu rituellen Objekten zu erheben und zu privaten Altären zu kombinieren. Ob Staubfänger, Nippes, Souvenirs, Fundstücke, bedeutungsvolle Kunstwerke oder ernsthaft und tief verehrte Objekte, sie alle erzählen eine eigentümliche Geschichte - nicht in Worten, sondern in Dingen - über denjenigen, der den Altar errichtet hat.
Die Schweizer Designerin Rosa Schamal (geb. 1962) ist ihrer Faszination für unscheinbare Dinge nachgegangen, die durch das Objektiv einer Kamera eine ebenso banale wie aufwühlende Wirkung entfalten. Das klug gestaltete Buch zeigt mehr als sechzig gefundene Altäre mit Aussagen ihrer Besitzer, die die sehr persönlichen Hommagen an ihre Geschichte und Vergangenheit einfangen.
Wie der 82-jährige B. Z. aus H.
sagt: „Meine Lieben. Ich wünschte, ich hätte sie alle um mich herum haben können. Aber dann kamen Streit, Scheidung, Krankheit, Tod.
Hier auf der Kommode sind sie alle vereint, egal, wo sie gelandet sind. Ein Essay von Peter Schneider zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, die implizite Ordnung in diesen kleinen Dingen zu verstehen.