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Old Worlds, New Mirrors: On Jewish Mysticism and Twentieth-Century Thought
Jahrhundert entstand eine neue jüdische Elite, die nicht mehr aus Propheten, Priestern, Königen oder Rabbinern bestand, sondern aus Intellektuellen und Akademikern, die an säkularen Universitäten arbeiteten oder für ein Publikum schrieben, das nicht durch eine bestimmte religiöse Überzeugung definiert war, stellt Moshe Idel fest.
In Alte Welten, neue Spiegel richtet Idel seinen Blick auf so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Walter Benjamin und Jacques Derrida, Franz Kafka und Franz Rosenzweig, Arnaldo Momigliano und Paul Celan, Abraham Heschel und George Steiner, um über ihre Beziehungen zum Judentum in einem kosmopolitischen, meist europäischen Kontext nachzudenken. Idel - selbst einer der weltweit bedeutendsten Gelehrten der jüdischen Mystik - konzentriert sich insbesondere auf die mystischen Aspekte in den Schriften seiner Protagonisten.
Er vermeidet alle Versuche, in ihren Werken so etwas wie eine einzige „Essenz des Judentums“ auszumachen, und bemüht sich dennoch nachhaltig, vor allem die kabbalistischen und chassidischen Denkströmungen zu beleuchten, die diese Persönlichkeiten aus früheren jüdischen Quellen abgeleitet haben. Eine große Rolle spielt dabei Gershom Scholem, der Denker, der eine so entscheidende Rolle bei der Etablierung des Studiums der Kabbala als moderne akademische Disziplin gespielt hat und dessen Einfluss Idels eigene Arbeit durchdringt; in der Tat, so bemerkt der Autor, kann ein Großteil des Buches als ein Spiegel gesehen werden, der hochgehalten wird, um über die breitere Rezeption von Scholems Denken nachzudenken.