Bewertung:

Michael Simms' Gedichtband „American Ash“ erforscht die Tiefen persönlicher und nationaler Traumata durch kraftvolle, mitfühlende und zugängliche Texte. Die Gedichte behandeln schwerwiegende Themen wie Sucht, Gewalt und Verlust, während sie Schönheit und Zärtlichkeit miteinander verbinden und so ein reiches Bild des amerikanischen Lebens zeichnen. Die Leser werden von der Ehrlichkeit und Tiefe der dargestellten Emotionen angezogen, was das Buch zu einem ergreifenden Leseerlebnis macht.
Vorteile:Sehr persönliche und ehrliche Auseinandersetzung mit schweren Themen (z. B. Sucht, Gewalt, Trauma).
Nachteile:Zugängliche Sprache, die kein Rätselraten über die Bedeutung erfordert.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
American Ash: Poems
Ausgehend vom schmutzigen Realismus eines Arbeiterviertels und dem Elend der Süchtigen zeichnet die Sammlung die rohe, lustige und ergreifende Entwicklung eines Mannes zu Reife und Akzeptanz nach. Die Gedichte weisen eine große stilistische Bandbreite auf und verwenden eine breit gefächerte Diktion, die den Slang der Straße und die zärtliche Sprache der Liebe ebenso einschließt wie Konzepte der Geschichte, Politik und Wissenschaft, um eine Auseinandersetzung mit der Frage zu führen, was es heißt, in einer Zeit zu leben, die sehr wohl "das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen", sein könnte.
Simms verwebt sehr persönliche Geschichten über den Selbstmord seiner Schwester, seinen eigenen Kampf mit der Sucht und die Freude, Liebe und einen spirituellen Weg zu finden, mit dem Hintergrund der verzweifelten Politik unserer Zeit: ewiger Krieg, der Verfall des städtischen Lebens und das sich ausbreitende Chaos, das durch unsere Verletzung der Natur verursacht wird. Die Gedichte, die von Süchtigen, Alkoholikern, Polizisten, Soldaten, Veteranen, Zimmerleuten, Freiwilligen des Friedenskorps, afrikanischen Dorfbewohnern, Kindern, Waisen, Wissenschaftlern, Hunden, Lehrern, linken Nonnen, Flüchtlingen, Folterknechten und Heiligen stammen, beschwören das Ursprüngliche und Erhabene, das Alltägliche und Metaphysische. In der Welt, die sich in dieser Sammlung offenbart, zeigen uns Gracie Allen, Richard Feynman und Moondog den Weg zur Erleuchtung.
"Gewöhnlich zu sein", sagt der Dichter, "macht dich zum Helden.". Mal spielerisch, mal todernst, verschiebt Simms die Grenzen dessen, was ein Gedichtband leisten kann.
Mit sprachlichem Geschick fängt er die synkopischen Rhythmen der amerikanischen Sprache ein und zeichnet die Reise eines Mannes von Missbrauch und Sucht in der Kindheit bis hin zu einer spirituell erleuchteten Vision des Lebens in all seiner absurden Komplexität auf. Mit einem mitfühlenden Blick für das Beunruhigende und Lächerliche spricht Simms die tiefsten Sehnsüchte und seltsamsten Vorlieben der menschlichen Erfahrung an.
Intensiv und doch vergebend, ist dies eine harte, unerbittliche Stimme, die von Gnade berührt wird.