Bewertung:

Das Buch „The Strange Life of Anne Hutchinson“ von Eve LaPlante ist eine gut recherchierte Biografie, die das Leben und den Prozess von Anne Hutchinson beschreibt, einer bedeutenden, aber historisch übersehenen Figur der frühen amerikanischen Geschichte, die für ihr Aufbegehren gegen puritanische Normen und ihr Eintreten für die Religionsfreiheit bekannt war. Die Leserinnen und Leser schätzen die Tiefe und die zum Nachdenken anregenden Einblicke in die Themen Geschlecht, religiöse Ideologie und die Dynamik der Macht in der puritanischen Gesellschaft. Manche empfinden das Buch jedoch als dicht und langweilig, da es eher einem Geschichtslehrbuch als einer fesselnden Erzählung ähnelt.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert mit detailliertem historischem Kontext
⬤ weckt starke Emotionen und Gedanken über Geschlecht und Religionsfreiheit
⬤ erhellende Perspektive auf eine missverstandene Figur
⬤ verbindet persönliche und historische Erzählung effektiv
⬤ bietet Einblicke in die frühe amerikanische Gesellschaft und die Rolle der Frau.
⬤ Kann dicht und übermäßig detailliert sein, so dass es sich manchmal mühsam anfühlt
⬤ einigen Teilen mangelt es an Erzählfluss
⬤ kontroverse Abschnitte können sich fehl am Platz anfühlen
⬤ stark theologische Diskussion, die einige Leser verwirren kann
⬤ liest sich eher wie eine Forschungsarbeit als eine fesselnde Geschichte.
(basierend auf 189 Leserbewertungen)
American Jezebel: The Uncommon Life of Anne Hutchinson, the Woman Who Defied the Puritans
Im Jahr 1637 stand Anne Hutchinson, eine sechsundvierzigjährige Hebamme, die mit ihrem sechzehnten Kind schwanger war, vor vierzig männlichen Richtern des Massachusetts General Court und wurde der Ketzerei und Aufwiegelung angeklagt. In einer Zeit, in der Frauen weder wählen noch ein öffentliches Amt bekleiden oder außerhalb des Hauses unterrichten durften, verfügte die charismatische Hutchinson über eine bemerkenswerte politische Macht. Ihre unkonventionellen Ideen hatten eine Reihe prominenter Bürger angezogen, die sich für soziale Reformen einsetzten. Hutchinson verteidigte sich mit Bravour, doch die Richter sahen in ihr eine Bedrohung für die öffentliche Ordnung und verbannten sie wegen ihres Verhaltens, das "für ihr Geschlecht unschicklich" sei.
American Jezebel" wurde von einer direkten Nachfahrin Hutchinsons geschrieben und bringt sowohl Ausgewogenheit als auch eine neue Perspektive in Hutchinsons Geschichte. Es fängt das Leben dieser amerikanischen Heldin in seiner ganzen Komplexität ein und stellt sie nicht als religiöse Fanatikerin, Pappfeministin oder wütende Verrückte dar - wie manche sie dargestellt haben -, sondern als Ehefrau, Mutter, Theologin und politische Führungspersönlichkeit aus Fleisch und Blut. Das Buch schildert ihre dramatische Vertreibung aus Massachusetts, nach der ihre Richter, die sich immer noch von ihren Herausforderungen bedroht fühlten, umgehend das Harvard College errichteten, um religiöse und soziale Orthodoxien durchzusetzen - und sie damit zur Mittlerin des ersten Colleges der Nation machten. Im Exil gründete sie Rhode Island und war damit die einzige Frau, die jemals eine amerikanische Kolonie mitbegründete.
In der Geschichte dieser mutigen Frau liegt der Keim für den amerikanischen Kampf um Frauen- und Menschenrechte. American Jezebel beleuchtet die Ursprünge unserer modernen Konzepte von Religionsfreiheit, Gleichberechtigung und freier Meinungsäußerung und stellt eine außergewöhnliche Frau vor, deren Leistungen nach den Maßstäben jeder Zeit erstaunlich sind.