Bewertung:

Das Buch von Megan Raby „American Tropics: Die karibischen Wurzeln der Biodiversitätsforschung“ bietet eine eingehende Untersuchung darüber, wie frühe amerikanische Biologen ihre Forschungsstandorte in der Karibik auswählten und welche Auswirkungen diese Entscheidungen auf die Entwicklung der Biodiversitätswissenschaft hatten. Die Erzählung wird durch umfangreiche Archivrecherchen bereichert und erörtert das Zusammenspiel zwischen wissenschaftlicher Erforschung, Kolonialismus und sich verändernden politischen Landschaften.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und bemerkenswert detailliert und bietet neue Erkenntnisse für Wissenschaftshistoriker und Umweltschützer. Es zeigt die Entwicklung der biologischen Forschung in den Tropen auf und kritisiert, wie diese Forschung von politischen Kontexten beeinflusst wird. Rabys wissenschaftliche Arbeit regt zum kritischen Nachdenken über die Praxis der Wissenschaft und die Einflüsse des kolonialen Erbes an.
Nachteile:Das Buch ist zwar umfassend, aber die Komplexität des Themas könnte einige Leser überfordern. Es könnte in erster Linie ein Nischenpublikum ansprechen, z. B. Historiker und Biologen, was seinen Zugang zu einer breiteren Leserschaft einschränken könnte.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
American Tropics: The Caribbean Roots of Biodiversity Science
Die biologische Vielfalt ist seit den 1980er Jahren ein Schlüsselbegriff im internationalen Naturschutz, doch haben Historiker ihren Ursprüngen wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Megan Raby legt seine Wurzeln in der tropischen Feldforschung und der südlichen Ausdehnung des US-Imperiums um die Jahrhundertwende frei und beschreibt detailliert, wie Ökologen den wachsenden US-Landbesitz in der Zirkum-Karibik nutzten, indem sie permanente Feldstationen für langfristige tropische Grundlagenforschung einrichteten. Von diesen Außenposten der US-Wissenschaft aus entwickelte eine wachsende Gemeinschaft amerikanischer Tropenbiologen sowohl die wichtigsten wissenschaftlichen Konzepte als auch die Werte, die in den modernen Diskurs über die biologische Vielfalt eingebettet sind.
Diese Studie, die die biologische Feldforschung in den USA von der Zeit des Spanisch-Amerikanischen Krieges bis zu den antikolonialen Bewegungen der 1960er und 1970er Jahre betrachtet, verbindet Wissenschaftsgeschichte, Umweltgeschichte und die Geschichte der Beziehungen zwischen den USA und der Karibik sowie Lateinamerika. Auf diese Weise wirft Raby ein neues Licht auf die Ursprünge des zeitgenössischen wissenschaftlichen und umweltpolitischen Denkens und rückt eine überraschend vernachlässigte Geschichte der US-amerikanischen Wissenschaft und des Imperiums im zwanzigsten Jahrhundert in den Vordergrund.