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American Pragmatism and Poetic Practice: Crosscurrents from Emerson to Susan Howe
Wittgenstein schrieb, dass die Philosophie eigentlich nur als eine Form der Poesie geschrieben werden sollte. Die amerikanische Dichtung beschäftigt sich seit langem mit Fragen zu Subjekt und Objekt, Selbst und Umwelt, Realität und Imagination, Realem und Idealem, die die westliche philosophische Tradition seit der Aufklärung beherrschen. Kristen Case vertritt in ihrem Buch die These, dass die amerikanischen Dichter von Emerson bis Susan Howe auf die zentralen Probleme der westlichen Philosophie reagiert haben, indem sie die sich ständig verändernde Beziehung zwischen Geist und Welt in Sprache umsetzten. Der Pragmatismus, der die Vergeblichkeit des philosophischen Versuchs, die Beziehung zwischen Geist und Welt zu fixieren, erkannt hat, verkündet die Einsichten, die diese Dichter umsetzen.
Auf den Spuren des pragmatistischen Denkens in Poesie und Poetik zeichnet Case eine Erkenntnistheorie nach, die aus dem amerikanischen Schrifttum hervorgeht, unter anderem von Emerson, Marianne Moore, William James und Charles Olson. Hier werden Geist und Welt als untrennbar verstanden, und der Mensch wird, wie Thoreau es ausdrückt, als Teil der Natur betrachtet. Case präsentiert ein neues Bild der amerikanischen Poesie des 20. Jahrhunderts, das unsere Vorstellung von den Schulen und Linien der modernen und postmodernen Poetik durchbricht und argumentiert, dass die Literaturgeschichte am besten als ein lebendiges Feld und nicht als eine Linie dargestellt werden kann. Dieses Buch ist von besonderem Interesse für Wissenschaftler und Studenten des Pragmatismus, des Transzendentalismus und der amerikanischen Poesie des zwanzigsten Jahrhunderts.
Kristen Case ist Assistenzprofessorin für Englisch an der University of Maine in Farmington.