Bewertung:

Jerome A. Greenes „Amerikanisches Gemetzel: Wounded Knee, 1890“ bietet eine detaillierte und ausgewogene Darstellung der Tragödie von Wounded Knee, indem es sowohl die Perspektive der Regierung als auch die der Lakota beleuchtet. Das Buch verbindet gründliche historische Forschung mit einer fesselnden Erzählung, obwohl einige Rezensenten kleinere Ungenauigkeiten anmerkten und der Meinung waren, dass die vom Autor gezogenen Schlussfolgerungen nicht immer mit den vorgelegten Beweisen übereinstimmten.
Vorteile:⬤ Umfassende historische Recherchen und Berichte über die Tragödie von Wounded Knee.
⬤ Ausgewogene Darstellung, die sowohl die Perspektive der Regierung als auch die der Lakota würdig wiedergibt.
⬤ Fesselnde Erzählung, die spannend und informativ ist.
⬤ Detaillierte Erforschung des Kontextes, einschließlich der Auswirkungen des Geistertanzes und der militärischen Reaktionen.
⬤ Reich an Illustrationen, Karten und Fotos, die das Verständnis fördern.
⬤ Einige kleinere Ungenauigkeiten in Bezug auf historische Figuren und Ereignisse.
⬤ Diskrepanzen zwischen den vorgelegten Beweisen und den Schlussfolgerungen des Autors über die Art des Konflikts.
⬤ Einige Leser empfanden das Buch als langsam oder dicht und ähnelten eher einem Lehrbuch als einer erzählenden Geschichte.
(basierend auf 25 Leserbewertungen)
American Carnage: Wounded Knee, 1890
Als sich das Jahr 1890 dem Ende zuneigte, machte sich eine Gruppe von mehr als dreihundert Lakota-Sioux-Indianern unter der Führung von Häuptling Big Foot auf den Weg zum Pine Ridge Reservat in Süddakota, um sich anderen Lakotas anzuschließen, die Frieden suchten. In der Befürchtung, Big Foot wolle sich stattdessen "feindlichen" Lakotas anschließen, umzingelten US-Truppen die Gruppe am Wounded Knee Creek. Die Spannungen nahmen zu, und am Morgen des 29. Dezember, als die Lakotas sich anschickten, ihre Waffen abzugeben, kam es zur Katastrophe. Die Berichte über den Auslöser der Gewalt, bei der sich Indianer und Soldaten gegenseitig mit donnerndem Gewehrfeuer beschossen, variieren, aber die Folgen waren entsetzlich: Etwa 200 unschuldige Lakota-Männer, -Frauen und -Kinder wurden abgeschlachtet. American Carnage - der erste umfassende Bericht über Wounded Knee seit mehr als fünfzig Jahren - untersucht die komplexen Ereignisse, die der Tragödie vorausgingen, die Tötungen und ihr schwieriges Vermächtnis.
In dieser fesselnden Geschichte untersucht Jerome A. Greene - ein renommierter Spezialist für die Indianerkriege -, warum es zu der blutigen Auseinandersetzung kam und wie sie zu einem brutalen Massaker wurde. Greene stützt sich auf eine Fülle von Quellen, darunter auch bisher unbekannte Zeugenaussagen, und untersucht die Ereignisse sowohl aus der Sicht der Indianer als auch der Nicht-Indianer. Er geht auf kontroverse Fragen ein: War die Aktion vorsätzlich geplant? War die Siebte Kavallerie nach ihrer demütigenden Niederlage in der Schlacht am Little Bighorn von Rache motiviert? Hätten die Soldaten Ehrenmedaillen erhalten sollen? Er erzählt auch von den vergeblichen Bemühungen der Lakota-Überlebenden und ihrer Nachkommen um Anerkennung für ihre schrecklichen Verluste.
Mit seinem epischen Ausmaß und seiner ergreifenden Schilderung des menschlichen Leids zeigt American Carnage die Realität - und die Leugnung des letzten Grenzmassakers unserer Nation. Es wird einen unauslöschlichen Eindruck auf unser Verständnis der amerikanischen Geschichte hinterlassen.