Bewertung:

Woodcocks „Anarchism“ ist ein umfassendes historisches Werk über die anarchistische Bewegung, das aufschlussreiche Zusammenhänge zu den wichtigsten Akteuren und Ereignissen liefert, auch wenn es bemerkenswerte Lücken bei der Behandlung der Beiträge von Frauen aufweist.
Vorteile:Eine gründliche historische Analyse, eine gründliche Untersuchung der Schlüsselfiguren und -bewegungen, ein ansprechender Schreibstil und eine effektive Einleitung, die den Kontext festlegt.
Nachteile:Das Fehlen von Frauen und Frauenthemen in der Darstellung, was trotz der Einbeziehung einiger bemerkenswerter Persönlichkeiten eine erhebliche Lücke in der Berichterstattung darstellt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Anarchism
Inwieweit kann der Anarchismus eine wirksame organisierte Bewegung sein? Ist es realistisch zu denken, dass anarchistische Ideen jemals die Grundlage für das gesellschaftliche Leben selbst bilden werden? Diese Fragen werden heute als Reaktion auf die Kräfte der wirtschaftlichen Globalisierung wieder verstärkt gestellt. Der Rahmen für solche Diskussionen wurde vielleicht am einprägsamsten in George Woodcocks klassischer Studie über den Anarchismus abgesteckt, die heute weithin als der bedeutendste Überblick über das Thema des 20. Jahrhunderts gilt.
Woodcock gibt einen Überblick über alle wichtigen Persönlichkeiten, die das anarchistische Denken geprägt haben, von Godwin und Proudhon bis hin zu Bakunin, Goldman und Kropotkin, und geht auch auf die langfristigen Perspektiven des Anarchismus und des anarchistischen Denkens ein. Woodcock vertrat die Ansicht, dass der reine Anarchismus - charakterisiert durch eine lose und flexible Gruppe, die keiner formalen Organisation bedarf - unvereinbar sei mit Massenbewegungen, die stabile Organisationen benötigen, die angesichts sich ändernder Umstände zu Kompromissen gezwungen sind und die die Treue einer Vielzahl von Anhängern aufrechterhalten müssen. Dennoch hielt Woodcock weiterhin an den anarchistischen Idealen fest. In einem Interview von 1990 sagte er: "Ich glaube, dass der Anarchismus und seine Lehren von der Dezentralisierung, der Koordinierung ländlicher und industrieller Gesellschaften und der gegenseitigen Hilfe als Grundlage jeder lebensfähigen Gesellschaft Lektionen enthalten, die in der Gegenwart besonders auf Industriegesellschaften anwendbar sind.
Dieses klassische Werk der Geistesgeschichte und politischen Theorie (erstmals in den 1960er Jahren veröffentlicht, 1986 überarbeitet) ist jetzt exklusiv bei UTP Higher Education erhältlich.