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Applied Ballardianism: Memoir from a Parallel Universe
Eine existenzielle Odyssee, die gelebte Erfahrung und theoretische Erkenntnisse miteinander verwebt. Diese verblüffende autobiografische Hyperfiction untersucht und seziert eine Welt, in der alles miteinander verbunden ist und ein globales technologisches Delirium die Norm ist.
Die Medienlandschaften des Spätkapitalismus rekonfigurieren erotische Reaktionen und lösen ursprüngliche Aggressionen aus; unter ständiger Überwachung besetzen wir Simulationen von uns selbst, private Anwesen auf einem hypervernetzten Globus; Fiktionen programmieren die Realität neu, Erinnerungen werden von der Zukunft umgeschrieben...
Auf der Flucht vor den Exzessen der Cyberkultur der 1990er Jahre macht sich ein junger Forscher daran, die zwanghaft wiederholten Themen eines Schriftstellers systematisch zu analysieren, der die verwirrende Zukunft, in der wir heute leben, prophezeit hat. Die Geschichte seines Scheiterns ist ebenso verstörend psychotrop wie die seines Magus - J. G. Ballard, Prophet der Post-Postmoderne, Liebhaber des Autounfalls, Chirurg der pathologischen Virtualitäten, die unter der Oberfläche der Realität pulsieren.
Geplagt von obsessiven Ängsten, besiegt von der Langeweile der akademischen Welt und dennoch sicher, dass alles mit Ballard zusammenhängt, zerfällt seine akademische Arbeit in eine Reihe von delirierenden Reiseberichten, wirren Spekulationen und gequälten Meditationen über Zeit, Erinnerung und Verlust. Er gibt die literarische Interpretation auf und verzichtet auf jede wissenschaftliche Distanz. Schließlich nimmt er den tiefen Auftrag an, der sich durch sein ganzes Leben zieht, und beginnt mit einem abtrünnigen Feldforschungsprojekt: Angewandter Ballardianismus, eine neue Disziplin und ein neues Lebensideal. Nur die dunkelsten Triebe, die morbidesten Obsessionen und die apokalyptischste Paranoia können die technologischen Mutationen des inneren Raums aufdecken.
Als existenzielle Odyssee, die gelebte Erfahrungen und theoretische Erkenntnisse untrennbar miteinander verwebt, erforscht und seziert diese verblüffende autobiografische Hyperfiction eine Welt, in der alles miteinander verbunden und ein globales technologisches Delirium die Norm ist - eine Welt, die unverkennbar ballardianisch ist.