Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Fear, Hate, and Victimhood: How George Wallace Wrote the Donald Trump Playbook
Als Donald Trump 2015 seine Präsidentschaftskandidatur ankündigte, versuchten Journalisten, Historiker und Politiker gleichermaßen, seine Kandidatur mit der des Gouverneurs George Wallace zu vergleichen. Wie Trump nutzte auch Wallace, der zwischen 1964 und 1976 vier Präsidentschaftskampagnen führte, eine auf Ressentiments, Nationalismus und Wut basierende Rhetorik, um die weiße Mehrheit der amerikanischen Wähler zu beeinflussen und schließlich für sich zu gewinnen.
Obwohl fast ein halbes Jahrhundert dazwischen liegt, haben sowohl Wallace als auch Trump mit ihren Kampagnen neue Maßstäbe für politische Parteilichkeit und Spaltung gesetzt. In Fear, Hate, and Victimhood: How George Wallace Wrote the Donald Trump Playbook (Angst, Hass und Opferrolle: Wie George Wallace das Spielbuch für Donald Trump schrieb) führt der Autor Andrew E. Stoner eine tiefgreifende Analyse der beiden Kandidaten, ihrer Kampagnen, ihrer Reden und Aktivitäten sowie ihrer Berichterstattung durch die Medien durch, und zwar durch die Brille der demagogischen Rhetorik.
Obwohl frühere Arbeiten über Wallace argumentieren, dass konventionelle Politik den Kandidaten überwältigt hat, argumentiert Stoner, dass Wallace in der Tat ein Vorspiel für die erfolgreichere Trump-Kampagne sein könnte. Stoner geht der Frage nach, wie Ideen über "In-Group"- und "Out-Group"-Mentalitäten in der Politik funktionieren, wie Anti-Establishment-Ansichten einen Großteil der fraglichen Rhetorik durchdringen und wie Ausdrücke der Opferrolle oft paradoxerweise die Sprache eines Führers charakterisieren, der dafür gelobt wird, "es so zu sagen, wie es ist".
Er untersucht auch die Rolle des politischen Spektakels in den Kampagnen der beiden Kandidaten und zeigt auf, wie die Medien auf demagogische Rhetorik reagieren, geschweige denn sie dokumentieren. Letztendlich legt der Autor nahe, dass die Präsidentschaft von Trump als eine aktualisierte Version der Präsidentschaft von Wallace verstanden werden kann, die es nie gab.
Obwohl es große Unterschiede gibt, bietet die demagogische Positionierung beider Männer einen Rahmen, um diese Zeiten zu analysieren - und vielleicht eine wertvolle Warnung darüber, was in unserer hochdigitalisierten Informationsgesellschaft möglich ist.