
Anna Oppermann: Drawings
Surreale, psychedelische Riffs auf häuslichen Gegenständen von einer bahnbrechenden feministischen Künstlerin
Von ihren Anfängen Mitte der 1960er bis in die frühen 70er Jahre schuf die deutsche Künstlerin Anna Oppermann (1940-1993), die vor allem für ihre enzyklopädischen, immersiven Installationen bekannt ist, eine erstaunliche Reihe surrealer, fast psychedelischer Zeichnungen, die den privaten Raum des Hauses und ihre Erfahrungen darin in aller Stille explodieren lassen. Diese frühen Zeichnungen tragen zu einem feministischen Wiedereintritt in Sphären bei, die traditionell mit Frauen assoziiert werden, indem sie alltägliche Objekte zu symbolischen, konsequenten Protagonisten machen: Zimmerpflanzen breiten sich aus, um die Bildebene einzunehmen, Fenster und Spiegel gewähren Einblicke in andere Welten und Tische zeigen Zeichnungen, die sich selbst zu neuen häuslichen Szenen öffnen. Indem Oppermann ihren eigenen Körper - ihre Knie, Arme, den Hinterkopf - als Bezugspunkte in den Arbeiten einsetzt, betont sie die geschlechtsspezifischen Bereiche des Hauses und die Beziehungen, die wir zu unseren privaten Räumen aufbauen.
Der Band versammelt diese Zeichnungen und frühen Installationen zum ersten Mal in einer englischsprachigen Publikation.