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Anne of Bohemia
Dieser Band untersucht das Leben von Anna von Böhmen, der ersten Königin von Richard II. (1377-1399), und ordnet sie in den Kontext des mittelalterlichen Königtums ein, indem er argumentiert, dass Anna durch ihre Fürsprache, ihr Mäzenatentum und ihre Frömmigkeit die politische Rolle der königlichen Gemahlin gekonnt erfüllte.
Ein Großteil der bisherigen Forschung über Anne konzentrierte sich auf ihre Beziehung zu berühmten Dichtern wie Geoffrey Chaucer, aber aus der Analyse von Regierungsdokumenten wird deutlich, dass Anne ihren Reichtum und ihren Status nutzte, um Macht auszuüben. Durch finanzielles, religiöses und kulturelles Mäzenatentum belohnte Anne Unterstützer und Diener und nahm Einfluss auf das Hofleben. Die Untersuchung von Quellen wie einem Brief Annes an ihren Halbbruder und einer Apothekerrechnung, die einige Fruchtbarkeitsmedikamente enthält, lässt darauf schließen, dass die Königin sich sowohl Kinder wünschte als auch versuchte, welche zu bekommen. Damit stellt der Band die öffentliche Vorstellung von Anne in Frage und zeigt, dass Anne und Richard, obwohl sie kinderlos starb, während ihrer gesamten Ehe versuchten, Kinder zu bekommen.
Mit der Aufnahme von Tabellen, in denen Annes Fürspracheakte sowie ihr Landbesitz und ihre Landzuweisungen aufgelistet sind, ist Anne of Bohemia ein nützliches Hilfsmittel für Studenten und Wissenschaftler, die sich für die Erforschung des Königtums, die Geschichte der Frauen im Mittelalter und die Geschichte der englischen Monarchie interessieren.