
Views on Europe: Gender Historical and Postcolonial Perspectives on Journeys
Die Geschichte des Reisens wurde lange Zeit fast ausschließlich als eine Geschichte der „europäischen“, männlichen Mobilität konstruiert und beschrieben, ohne jedoch das Geschlecht und das Weißsein der Reisenden explizit zu thematisieren.
Der Sammelband nimmt dies zum Anlass, den Fokus auf Reisen nach Europa zu richten, die „Nicht-Europäern“ die Möglichkeit gaben, einen Blick auf „Europa“ zu werfen und sich selbst ein Bild davon zu machen. Mit welchen Attributen diese Reisenden „Europa“ und seine Menschen ausstatteten, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sie beobachteten und welche Vorstellung(en) von „Europa“ sie produzierten, wurde bisher wenig beachtet.
Europa“ steht wieder im Mittelpunkt, aber nicht als Ausgangspunkt für Eroberungen oder Reisen. Aus postkolonialer und geschlechtergeschichtlicher Sicht stellen die Beiträge des Sammelbandes vielmehr (Selbst-)Darstellungen von „Europa“ Perspektiven gegenüber, die sich in einem Spannungsfeld zwischen Übereinstimmung, Widerspruch und Oszillation bewegen.