
Antiquarian Voices: The Roman Academy and the Commentary Tradition on Ovid's Fasti
Ovids Fasti, sein Gedicht über den römischen Kalender, wurde im fünfzehnten Jahrhundert als Leitfaden für die klassische römische Kultur besonders einflussreich. Ovids Behandlung mythologischer und astronomischer Überlieferungen, seine Untersuchung von Jahrestagen und Bräuchen sowie seine Kartierung von Denkmälern und Geschichte boten humanistischen Dichtern und Intellektuellen eine Fülle von Material, das es zu entschlüsseln galt. Sie konnten sich mit Ovid als vates operosus, dem fleißigen Seher und Dichter, identifizieren, der sowohl als Forscher als auch als inspirierte Autorität galt.
Angela Fritsens Antiquarische Stimmen: The Roman Academy and the Commentary Tradition on Ovid's Fasti bietet die erste Studie über die Renaissance-Exegese und Nachahmung von Ovid als Antiquar. Fritsen analysiert die Fasti-Kommentare von Paolo Marsi (1440-1484) und Antonio Costanzi (1436-1490) sowie die Verbindungen zwischen den beiden Werken. Sie verortet das Studium der ovidischen Fasti in der römischen Akademie unter der Leitung von Pomponio Leto. Nirgendwo konnte die Erforschung der Fasti besser durchgeführt werden als in Rom. Die Humanisten hatten in Ovid einen Führer durch die Stadt. Sie betrachteten die Fasti auch als gut geeignet für die Ideologie der Erneuerung des antiken römischen Imperiums im modernen päpstlichen Rom.
Antiquarian Voices zeigt, wie die Humanisten mit der Wiederbelebung der Fasti Rom zu seinem ursprünglichen Glanz zurückführten. Das Buch zeigt, dass die Humanisten darauf bedacht waren, die Fasti mit ihren antiquarischen Bestrebungen in Verbindung zu bringen - ebenso wie mit ihrem steigenden persönlichen Ruhm.