
Antiracist Journalism: The Challenge of Creating Equitable Local News
Überall in den Vereinigten Staaten setzen sich die Redaktionen mit dem systemischen Rassismus in ihren Organisationen und in der Medienbranche auseinander.
Viele haben Initiativen zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration (Diversity, Equity, and Inclusion - DEI) durchgeführt oder andere Versuche unternommen, frühere und aktuelle Vorurteile zu bekämpfen, um mehr Gerechtigkeit zu erreichen. Handelt es sich bei diesen Bemühungen lediglich um eine Performance oder werden Normen und Machtstrukturen verändert? Was wäre nötig, um Redaktionen wirklich zur Verantwortung zu ziehen?
Andrea Wenzel wirft einen kritischen Blick darauf, wie lokale Medienorganisationen im Raum Philadelphia versuchen, strukturellen Rassismus zu bekämpfen. Sie konzentriert sich auf zwei etablierte, mehrheitlich weiße Nachrichtenredaktionen, den Philadelphia Inquirer und den öffentlichen Radiosender WHYY, sowie auf zwei Neugründungen, bei denen sich mindestens die Hälfte der Mitarbeiter als Schwarze, Indigene oder People of Color (BIPOC) identifizieren, Resolve Philly und Kensington Voice. Auf der Grundlage von mehr als fünf Jahren Feldforschung zeigt Wenzel auf, wie diese Einrichtungen eine Reihe von Maßnahmen ergriffen haben - wie etwa die Erfassung der Vielfalt von Quellen, die Untersuchung von Berichterstattungs- und Redaktionspraktiken und die Zusammenarbeit mit Gemeindemitgliedern, um Beiträge zu erhalten - mit unterschiedlichem Erfolg.
Wenzel argumentiert, dass ein institutioneller und systemischer Wandel nur durch die Schaffung von Strukturen möglich ist, die es denjenigen mit mehr Macht erleichtern, die Bedürfnisse und Anliegen derjenigen mit weniger Macht anzuhören und zu berücksichtigen. Mit seinen Empfehlungen für den Aufbau einer Infrastruktur, die eine nachhaltige Rechenschaftspflicht ermöglicht, ist Antirassistischer Journalismus ein wichtiges Buch für alle Akteure, die daran interessiert sind, den Lokaljournalismus gerechter zu gestalten.