Bewertung:

Das Buch „Antwerpen - Die glorreichen Jahre“ bietet eine detaillierte Darstellung der historischen Bedeutung der Stadt, ihres Aufstiegs zu einem wichtigen Handelszentrum und der Auswirkungen politischer Unruhen. Die Erzählung ist zwar reich an faszinierenden Geschichten und historischen Einblicken, leidet aber unter einer chaotischen Organisation, die den Leser verwirren kann. Einige schätzten die einzelnen Anekdoten, während andere mehr Fokus auf die Stadt selbst erwarteten.
Vorteile:⬤ Reich an interessanten Informationen und gut recherchiert
⬤ fesselnde Geschichten über den Aufstieg Antwerpens als wichtiges Handelszentrum
⬤ bietet breitere Einblicke in die europäische Geschichte und Verbindungen
⬤ einige Leser fanden es faszinierend und gut geschrieben.
⬤ Chaotische und verwirrende Gliederung
⬤ irreführender Titel, da es sich mehr auf einzelne Geschichten als auf die Stadt selbst konzentriert
⬤ für einige schwierig zu lesen, da es an einer klaren Erzählstruktur mangelt
⬤ Frustrationen über die Lieferung und fehlende Artikel gemeldet.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
Antwerp - The Glory Years
Diese reiche Geschichte Antwerpens war ein „Times Book of the Year“ und ein „Radio 4 Book of the Week“. Noch vor Amsterdam gab es einen schillernden Nordseehafen im Zentrum der Welt - die Stadt Antwerpen.
Antwerpen war sensationell wie das Paris des neunzehnten oder das New York des zwanzigsten Jahrhunderts, ein Ort, an dem alles passieren oder zumindest sein konnte: mörderische Bankiers, leichte Küsse, ein Markt für Geheimnisse und jede Art von Ketzerei. Das halbe sechzehnte Jahrhundert lang war es der Ort, an dem Regeln gebrochen wurden - religiös, sexuell, intellektuell. In Antwerpen änderten sich die Dinge.
Ein Mann brachte das gesamte Geld der Stadt in seinen Besitz und erfand die Vorstellung von der Bedeutung des Geldes neu.
Ein anderer gab Antwerpen aus reinem Ehrgeiz eine neue Gestalt. Juden, die vor der portugiesischen Inquisition flohen, brauchten Antwerpen für ihre Flucht, dank der bemerkenswerten Frau an der Spitze der größten Bankiersfamilie Europas.
Thomas More eröffnete dort Utopia, Erasmus grübelte über Geld und Tauschgeschäfte, William Tyndale fand dort Unterschlupf und schmuggelte seine Bibel in englischer Sprache heraus, bis er getötet wurde. Pieter Bruegel malte die Stadt als den Turm von Babel. Doch als Antwerpen mit den Niederländern gegen die Spanier rebellierte und verlor, wurde all dieser Ruhm begraben und die wahre Geschichte neu geschrieben.
Die Stadt, die so viele beunruhigt hatte, wurde nun konformistisch. Meuternde Truppen verbrannten die Stadtbücher. Michael Pye macht sich auf den Weg, um die verlorene Stadt wiederzuentdecken und ihre wilden Tage zum Leben zu erwecken, wobei er alle Arten von Romanen, Gemälden, Liedern, Schulbüchern, Briefen und die Archive von Venedig, London und den Medici nutzt.
Er entwirft das Bild einer Stadt, die von Feuer, Pest und Gewalt heimgesucht wurde, die aber lernte, in der Welt nach dem Feudalismus eine eigenständige Macht zu sein. Dies ist das Antwerpen, das die stolze „Ausnahme“ von ganz Europa war.