Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung des Widerstands in der frühjüdischen Literatur während der hellenistischen Periode, wobei Schlüsseltexte wie Daniel und Henoch analysiert werden. Während es für seine umfassende Forschung und seine neuen Erkenntnisse gelobt wird, wird die Prosa oft als dicht und akademisch kritisiert, was sie für ein allgemeines Publikum weniger zugänglich macht. Einige Leser halten den methodischen Ansatz für unzureichend und argumentieren, dass wichtige Themen im Zusammenhang mit Gewalt und Imperialismus vernachlässigt werden.
Vorteile:** Unverzichtbare und umfassende Lektüre für das Verständnis des Widerstands in der frühen jüdischen Literatur. ** Brillante Schlussfolgerung mit Vorschlägen für zukünftige Studien. ** Neue Einblicke in die Unterschiede zwischen den Büchern Daniel und Henoch. ** Gründliche Kenntnis der Hasmonäerzeit und des historischen Kontextes. ** Denkanstöße sowohl für ein akademisches als auch für ein Laienpublikum.
Nachteile:** Dichte, akademische Prosa, die für Nicht-Fachleute unzugänglich sein kann. ** Das Buch wirkt wie eine originelle Doktorarbeit, der es an einem ansprechenden Erzählstil mangelt. ** Gewisse methodische Schwächen bei der Anwendung moderner Konzepte auf antike Texte. ** Vernachlässigung wichtiger Themen wie Gewalt im Widerstand und fehlende Einbeziehung der frühchristlichen apokalyptischen Schriften. ** Einige Kritikpunkte an der Voreingenommenheit und den vereinfachenden Ansichten des Autors über Imperium und Hegemonie.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Apocalypse Against Empire: Theologies of Resistance in Early Judaism
Eine neue und gewagte Interpretation der alten apokalyptischen Bücher. Das Jahr 167 v.
Chr. markiert den Beginn einer Periode intensiver Verfolgung für das Volk von Judäa, als der seleukidische Kaiser Antiochus IV. Epiphanes mit Gewalt und Brutalität versuchte, die traditionellen jüdischen religiösen Praktiken auszurotten.
In Apokalypse gegen das Imperium rekonstruiert Anathea Portier-Young die historischen Ereignisse und die Hauptakteure in dieser traumatischen Episode der jüdischen Geschichte und liefert eine differenzierte Darstellung des Widerstands im frühen Judentum. Aufbauend auf einer soliden kontextuellen Grundlage argumentiert Portier-Young, dass die ersten jüdischen Apokalypsen als Literatur des Widerstands gegen die hellenistische Kaiserherrschaft entstanden sind.
Sie untermauert diese These durch die Untersuchung von drei erhaltenen Apokalypsen, wobei sie dem Zusammenspiel von Gesellschaftstheorie, Geschichte, Textstudien und theologischer Analyse besondere Aufmerksamkeit widmet. Insbesondere, so Portier-Young, wurden das Buch Daniel, die Apokalypse der Wochen und das Buch der Träume geschrieben, um einem unterdrückten Volk ein wirksames Gegenmittel gegen die zerstörerische Propaganda des Imperiums an die Hand zu geben - indem es seinen Glauben an den Gott des Bundes erneuerte und dem staatlichen Terror mit radikalen Visionen der Hoffnung begegnete.