
Apostles in Prussia: The Raphael Tapestries of the Bode-Museum
Ab 1515 arbeitete Raffael an einem Zyklus von Wandteppichen für die Sixtinische Kapelle, die das Wirken der Apostel Petrus und Paulus darstellten. Seine Zeichnungen dienten später als Vorlagen für zahlreiche weitere Wandteppichserien.
Eine davon kam im 19. Jahrhundert von London nach Berlin, wo sie bis zu ihrem Verlust im Zweiten Weltkrieg an prominenter Stelle auf der Museumsinsel ausgestellt war. Die Geschichte der Berliner Raphael-Tapisserien wird aus vier Perspektiven erzählt.
Eine kunsthistorische Betrachtung befasst sich mit den Sujets, der Entstehungsgeschichte und der ursprünglichen Anordnung der Szenen in der Sixtinischen Kapelle. Ein restaurierungsgeschichtlicher Blick beleuchtet die Diskurse über den "richtigen" Umgang mit Kunstwerken im 19.
Jahrhundert. Die Rekonstruktion der ersten großen Sonderausstellung im Berliner Königlichen Museum von 1848 zeigt, welche Präsentationsformen sich in den europäischen Galerien dieser Zeit durchsetzten.
Schließlich werden anhand historischer Fotografien der Objekte und ihrer Ausstellungsorte rund 100 Jahre Berliner Präsentationsgeschichte der Raphael-Teppiche rekonstruiert.