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Arc of the Journeyman, 3: Afghan Migrants in England
Ein monumentaler Bericht über das tägliche Leben, die Kämpfe und Hoffnungen einer Migrantengemeinschaft
Vierzig Jahre andauernder Krieg und Konflikte haben die Afghanen zur größten Flüchtlingsgruppe der Welt gemacht. In dieser ersten umfassenden ethnografischen Studie über afghanische Migranten in England untersucht Nichola Khan die Auswirkungen von Gewalt, Vertreibung, verwandtschaftlichen Verpflichtungen und Mobilität auf das Leben und die Arbeit paschtunischer Taxifahrergesellen in Großbritannien. Khans Analyse konzentriert sich auf die Grafschaft Sussex, den Standort des orientalistischen Royal Pavilion in Brighton und die ehemalige Heimat des Kolonialpropagandisten Rudyard Kipling. Ihre fast zwei Jahrzehnte währenden Beziehungen und Feldforschungen haben Khan ein tiefes Verständnis für das Alltagsleben afghanischer Migranten vermittelt, die unter dem ständigen Druck stehen, ihren in Not geratenen Verwandten in Pakistan und Afghanistan Geld zu überweisen, sich an die traditionellen Werte zu halten und die Frauen und Kinder, die sie zurückgelassen haben, wieder anzusiedeln.
Diese kaleidoskopische Erzählung wird durch die eigenen Geschichten und Träume der Migranten bereichert, die unter den Taxifahrern, die unter Schlafentzug leiden, eine besondere Bedeutung erlangen. Khan berichtet, wie diese Männer auf paschtunische Gedichte und Aphorismen zurückgreifen, um das, was ihnen fremd oder schwer zu ertragen ist, zu verstehen. Sie berichtet auch von den Freuden der einheimischen Familie und Freunde, die weniger anspruchsvoll sind als die Verwandten in der Heimat - sie teilen die Verbundenheit und die Momente der Freude beim Tanzen, bei Ausflügen, Picknicks und humorvollen Scherzen. Khan betrachtet das Leben dieser Männer durch die Brille der Bewegung - die Ankunft von Freunden und Familie, die Rückbesuche in Pakistan, das Fahren von Kunden, sogar die Reise, um Geld nach Übersee zu überweisen - und der Unbeweglichkeit, indem er die Migranten beschreibt, die aufgrund von nicht reagierenden Bürokratien, chronischer Unsicherheit oder Kämpfen mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen "festsitzen".
Arc of the Journeyman ist eine zutiefst menschliche Darstellung, die die derzeitige Wahrnehmung afghanischer Migranten erweitert und verkompliziert, indem sie eine fein analysierte Beschreibung ihres Lebens und ihrer Gemeinschaften als eine bewegende, kontingente und vollkommen zeitgenössische Kraft bietet.