
Argentine Identity as Patchwork. Cultivating Volga German Heritage in the Entre Ros Province
Masterarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,7, University of Cambridge (Centre of Latin American Studies), Sprache: Deutsch: Englisch, Beschreibung: Diese Arbeit führt das Konzept der Patchwork-Identität ein, das nicht nur auf den Fall der wolgadeutschen Nachkommen, sondern auch auf andere Mitglieder der argentinischen Gesellschaft anwendbar ist. Das Konzept der Patchwork-Identität unterscheidet sich von den traditionellen Theorien der Hybridität und zeigt, wie Identität aktiv geschaffen, aufgeführt und verändert wird.
Die Nachkommen der Wolgadeutschen dienen als Beispiel für eine ethnische Gruppe, die im letzten Jahrhundert Teil der argentinischen Gesellschaft geworden ist. Die Vorfahren der Wolgadeutschen Argentinier wanderten im 18. Jahrhundert aus Süddeutschland an die russische Wolga aus und ließen sich im späten 19.
Jahrhundert in landwirtschaftlichen Kolonien in Argentinien nieder. Im Gegensatz zu den italienischen oder spanischen Nachfahren haben die wolgadeutschen Argentinier nicht viel wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten, weshalb in dieser Arbeit ihre Bräuche und Rituale und schließlich ihre einzigartige Identitätsbildung durch Feldforschung und Interviews mit Dorfbewohnern, lokalen Regierungsbeamten und Journalisten erforscht werden sollen. Ursprünglich basierte der theoretische Rahmen auf dem Begriff der Hybridität, der sich jedoch als nicht ganz geeignet erwies und eine Erweiterung erforderte.
In postkolonialen Studien setzt Hybridität in der Regel die Existenz einer kolonisierenden und einer kolonisierten Kultur voraus, die sich folglich miteinander vermischen. Die Wolgadeutschen in Argentinien waren nie Kolonisatoren, sondern traten als Einwanderer in einen bestehenden argentinischen Kulturkreis ein und fügten ihre eigenen Traditionen und Werte in diesen ein. Eine einheitliche wolgadeutsch-argentinische Identität gibt es in den Dörfern von Entre R os jedoch nicht.
Alle Befragten pflegen unterschiedliche Vorstellungen von der Vergangenheit ihrer Vorfahren und ihrer eigenen Gegenwart und formen auf dieser Grundlage ihre individuellen Identitäten. Der Hauptteil dieser Arbeit ist der Fallstudie gewidmet, aus der.