Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche und kritische Untersuchung von Aristoteles' Ansichten über Demokratie und Republikanismus und hilft dem Leser, sich in den komplexen Zusammenhängen und Widersprüchen von Aristoteles' „Politik“ zurechtzufinden.
Vorteile:Das Begleitbuch ist von unschätzbarem Wert für das Verständnis der Zweideutigkeiten in Aristoteles' Werk. Es bestätigt bestehende Widersprüche und führt den Leser durch eine nuancierte Interpretation von Aristoteles' Ansichten zur Demokratie. Es bietet Klarheit über schwierige Konzepte und regt zu tieferem analytischen Denken an.
Nachteile:Um das Material zu verstehen, muss man es möglicherweise mehrmals lesen und die griechische Sprache gut beherrschen, da der Originaltext sehr komplex ist. Einige Leser könnten den Rückgriff auf sekundäre Einflüsse wie Leo Strauss als problematisch oder einschränkend empfinden.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Aristotle's Best Regime: Kingship, Democracy, and the Rule of Law
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und anderer marxistischer Regime auf der ganzen Welt scheint die liberale Demokratie die einzige überlebende Ideologie zu sein, und dennoch finden viele Gelehrte des politischen Denkens die liberale Demokratie immer noch verwerflich und verwenden Aristoteles' Politik, um ihre Ansichten zu untermauern. In dieser detaillierten Analyse von Buch 3 von Aristoteles' Werk stellt Clifford Angell Bates, Jr. diese Gelehrten in Frage und zeigt, dass Aristoteles tatsächlich ein Verfechter der Demokratie war.
Bates beweist die Relevanz der klassischen politischen Philosophie für moderne demokratische Probleme, indem er argumentiert, dass Aristoteles nicht nur die Volksherrschaft verteidigt, sondern auch vorschlägt, dass die Demokratie, die durch die Rechtsstaatlichkeit eingeschränkt wird, die beste Regierungsform ist. Da der Mensch von Natur aus gesellig ist, ist die Demokratie nach Aristoteles das System, das dem Menschen am besten hilft, sein Potenzial zu entfalten.
Und aufgrund der menschlichen Natur ist es unvermeidlich, dass sich Demokratien durchsetzen werden.
Bates erklärt, warum Aristoteles eine solide Position zwischen zwei Extremen einnimmt - der partizipatorischen Demokratie, die das Volk romantisiert, und der Elitetheorie, die es unterschätzt. Aristoteles, so zeigt er, sieht das Volk so, wie es wirklich ist, und glaubt dennoch, dass seine Selbstverwaltung unter dem Gesetz letztlich besser ist als alle konkurrierenden Formen. Der Philosoph ist jedoch nicht der Meinung, dass die Demokratie universell aufgezwungen werden sollte. Sie muss sich aus den gegebenen kulturellen, ökologischen und historischen Traditionen eines Volkes ergeben, sonst verfällt sie der Tyrannei.
Bates' neue Interpretation beruht auf innovativen Ansätzen zur Lektüre von Buch 3, das er für das Verständnis der gesamten Politik des Aristoteles für unerlässlich hält. Indem er das Werk sowohl im griechischen Original als auch in der Übersetzung untersucht, geht er auf Fragen nach dem historischen Aristoteles und dem postulierten Aristoteles, nach der Gattung und der Struktur des Textes sowie nach der theoretischen und dialogischen Natur des Werkes ein. Anhand von Aristoteles' rhetorischen Strategien zeigt Bates, dass Buch 3 nicht einfach eine Abhandlung ist, sondern eine Reihe von Dialogen, die eine nuancierte Verteidigung der demokratischen Herrschaft entwickeln.
Bates' zugängliche und wahrheitsgetreue Darstellung von Aristoteles' Werk bestätigt, dass die Lehren des Philosophen nicht nur von historischem Interesse sind, sondern direkt die gegenwärtige Krise des Selbstverständnisses der liberalen Demokratie ansprechen.