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Arkography: A Grand Tour Through the Taken-For-Granted
In diesem faszinierenden Text erzählt Gunnar Olsson die Geschichte eines Archeographen, der mit dem Segen von Pallas Athene das Tal des Roten Flusses hinunterreist, die kantische Insel der Wahrheit umschifft und eine Hausführung durch den Kristallpalast unternimmt, wobei das letztgenannte Gebäude eine Imagination ist, die aus Gunnael Jenssons Skulptur Mappa Mundi Universalis erwächst. Diese Reisegeschichte führt den Arkographen von den ältesten erhaltenen Schöpfungsepen bis zu den Machtkämpfen von heute - nichts weniger als eine Kodifizierung des Selbstverständlichen, eine Kartierung des Niemandslands zwischen den fünf Sinnen des Körpers und dem sechsten Sinn der Kultur.
Indem er sich ständig fragt, wie wir so gehorsam und berechenbar gemacht werden, sucht der Forscher nach den heutigen Gegenstücken zur biblischen Arche, der Truhe, in der die Gebote und die dazugehörigen Verhaltensregeln aufbewahrt wurden - daher der Begriff „Arkographie“, ein Wort, das auf eine noch nicht anerkannte Disziplin hinweist. In der Arkographie entlarvt Olsson die Herrschaftstechniken selbsternannter Autoritäten, darunter die des Gottes des Alten Testaments und zahlloser Diktatoren, wobei letztere von einer Schar von Lakaien unterstützt werden, die oft als gewählte Vertreter und Regierungsfunktionäre getarnt sind. Von Anfang bis Ende ist die Arkographie eine Illustration dafür, wie jedes Schöpfungsepos eine Variation des Themas der Verwandlung von Chaos in kosmische Ordnung ist.
Ein Palimpsest aus geschichteten Bedeutungen, ein Spiel der Dinge und Beziehungen, der Identität und der Differenz. Einer und viele, du und ich.