
Aromas of Asia: Exchanges, Histories, Threats
Der Geruch ist ein einzigartiges Merkmal ethnischer, geschlechtsspezifischer und klassenbezogener Identitäten, kann aber auch zuvor konstruierte Grenzen überwinden und sozial-sensorische Realitäten in Kontexten von Umweltzerstörung, Krankheitsausbrüchen und Rassenpolitik verändern. Dieser innovative multidisziplinäre Band untersucht kritisch den Geruchssinn in asiatischen Gesellschaften mit dem Ziel, sein volles Potenzial als analytischer Rahmen und gelebtes Phänomen zu erschließen.
Mit Beiträgen von internationalen Wissenschaftlern, die sich in der Region bestens auskennen, werden Asien und seine Grenzen als dynamischer, transnational verbundener Raum des olfaktorischen Austauschs konzeptualisiert. Anhand von Beispielen wie dem wirtschaftlichen Austausch entlang der Seidenstraße, der Verbreitung dharmischer religiöser Traditionen aus Südasien heraus, den Wellen der Invasion, Kolonisierung und Zwangsumsiedlung, die die Geschichte des Kontinents prägten, und anderen "sensorischen Autobahnen" des Kontakts brechen die Autoren essentialisierende Geruchstropen auf und zeigen, wie Geruch als eine Kategorie der sozialen und moralischen Grenzziehung und Grenzüberschreitung innerhalb, zwischen und über asiatische Gesellschaften hinaus funktioniert. Geruch prägt das individuelle, kollektive und staatliche Gedächtnis sowie Diskurse über Erbe und Macht. Als solches suggeriert er eine allgegenwärtige und kraftvolle Intimität, die zu unserem Verständnis der menschlichen Verfassung, Mobilität und Verflechtung beiträgt.
Neben den Herausgebern haben unter anderem Khoo Gaik Cheng, Jean Duruz, Qian Jia, Shivani Kapoor, Adam Liebman, Lorenzo Marinucci, Peter Romaskiewicz, Saki Tanada, Aubrey Tang und Ruth E. Toulson zu diesem Band beigetragen.