Bewertung:

Das Buch „Attillery of Heaven“ von Ussama Makdisi bietet eine nuancierte Kritik an der amerikanischen Missionsbewegung im Libanon des 19. Jahrhunderts und stellt binäre Perspektiven in Frage, die in Diskussionen über den Nahen Osten häufig vorherrschen. Er hebt die komplexen Interaktionen zwischen den Missionaren und den lokalen Gemeinschaften, insbesondere den christlichen Minderheiten, hervor und kritisiert sowohl die Handlungen der Missionare als auch den historischen Kontext, in dem sie tätig waren.
Vorteile:Es regt zum Nachdenken an, stellt konventionelle Ansichten in Frage, ist gut recherchiert, bietet eine nuancierte historische Perspektive, hebt die aktive Rolle der lokalen Teilnehmer hervor und wird als grundlegender Text für das Verständnis des missionarischen Einflusses in der Region angesehen.
Nachteile:In den Rezensionen wurden keine nennenswerten Nachteile genannt, aber es könnte der Eindruck entstehen, dass einige Leser komplexe historische Erzählungen als Herausforderung empfinden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Artillery of Heaven
Die komplexe Beziehung zwischen Amerika und der arabischen Welt reicht weiter zurück, als den meisten Menschen bewusst ist. In Artillery of Heaven schildert Ussama Makdisi eine grundlegende Begegnung der Amerikaner mit der arabischen Welt, die im 19. Jahrhundert, kurz nach der Ankunft der ersten amerikanischen protestantischen Missionare im Nahen Osten, stattfand. Er erzählt die dramatische Geschichte der Bekehrung und des Todes von As'ad Shidyaq, dem frühesten arabischen Konvertiten zum amerikanischen Protestantismus. Der Kampf um den Körper und die Seele dieses Mannes - und um die Art und Weise, wie seine Geschichte erzählt werden sollte - veränderte die Akteure und Kulturen auf beiden Seiten.
In der ungewohnten, multireligiösen Landschaft des Nahen Ostens setzten die amerikanischen Missionare zunächst Araber mit amerikanischen Ureinwohnern und die amerikanische Kultur mit einem kompromisslosen evangelikalen Christentum gleich. Im Gegenzug verurteilten ihre christlichen und muslimischen Gegner im Osmanischen Reich die Missionare als böswillige Eindringlinge. Doch während der darauf folgenden Konfrontation innerhalb und zwischen den Kulturen entwickelte sich ein unerwarteter Geist der Toleranz, der weder den Amerikanern noch den Arabern allein zugeschrieben werden kann. Makdisi liefert eine wirklich länderübergreifende Darstellung dieses neuen, liberalen Aufbruchs im Nahen Osten und der Herausforderungen, die damit einhergingen.
Durch die Untersuchung verpasster Gelegenheiten zur kulturellen Verständigung, durch das Auffinden ungenutzter historischer Zeugnisse und durch die erstmalige Gegenüberstellung arabischer und amerikanischer Perspektiven und Archive widerlegt dieses Buch die Vorstellung eines unvermeidlichen Kampfes der Kulturen und verändert so unsere Sicht auf die Geschichte Amerikas in der arabischen Welt.