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Toward a Poetics of Genesis 1-11: Reading Genesis 4:17-22 in Its Near Eastern Context
Daniel Lowery beginnt dieses Werk mit der Feststellung, dass Geschichte ein subjektives Unterfangen ist - sie wird von denen kontrolliert, die sie aufzeichnen. Die Macht der Gegenwart entscheidet darüber, was als Geschichte gilt, und die Art und Weise, wie wir über die Vergangenheit informiert werden, prägt unser Bild von ihr und damit auch unsere Zukunftsaussichten.
In diesem Sinne prägt die Geschichte also die Zukunft grundlegend. Es gibt nur wenige Fragen, die für die menschliche Existenz grundlegender sind als Wer bin ich? Woher komme ich? Was ist mein Platz in dieser Welt? Die ersten Kapitel der Genesis geben den Hörern und Lesern seit Jahrtausenden Orientierung bei der Beantwortung dieser Fragen. Und so gestaltet die Genesis in mehrfacher Hinsicht die Zukunft.
In dieser Studie versucht Lowery, die Sprache des Alten Orients und die Aussagen über die Ursprünge genauer zu verstehen, insbesondere die Aussagen in Gen 1-11. Er verwendet Gen 4,17-22 als Testfall für die hebräische Tradition, die erklärt, wie die Welt zur Zivilisation kam. Lowery stellt fest, dass diese Passage innerhalb der größeren Erzählung von Gen 1-11 eine ähnliche Funktion erfüllt wie andere altorientalische Traditionen über die Anfänge der Zivilisation.
Darüber hinaus nimmt sie einen Platz in der übergreifenden "Erzählung der Anfänge" ein, wie wir sie auch anderswo in der antiken Welt finden. Lowery konzentriert sich hauptsächlich auf Mesopotamien und überlässt andere Kulturen einer späteren Untersuchung. Diese Studie soll zeigen, dass die Sprache von Gen 1-11 in vielerlei Hinsicht ihren mesopotamischen Pendants ähnelt.
Genauer gesagt geht es hier um eine Untersuchung der Art der Sprache und der Begriffe in Gen 1-11, um festzustellen, welche Wahrheiten sie vermittelt und wie sie diese vermittelt. Im Kern handelt es sich um eine Untersuchung der Gattung und des generischen Anspruchs der Urgeschichte, wie sie in Gen 1-11 zu finden ist.