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To the Letter: Poems
Offene, scharfe und intime Gedichte über menschlichen Verlust, Widerstandsfähigkeit und Liebe - Detektivgedicht, historisches Gedankenspiel, Liebesgeschichte.
„Eine wahrhaft lyrische Sehnsucht nach der Verwandlung der Welt“ - Polnisches Buchinstitut
Rżycki sammelt Momente der Erleuchtung - eine Katze, die aus dem Fenster stürzt, und eine „wilde Sonne“, die hereinströmt, ein Körper, der sich wie Rhabarber in die Erde pflanzt und blüht. Er sammelt und sammelt, öffnet einen Spalt und umklammert ein Schrapnell der Epiphanie.
Tomasz Rżyckis To the Letter folgt Leutnant Anielewicz auf der Suche nach Hinweisen, die den Menschen des 21. Jahrhunderts aus seiner Verzweiflung führen könnten. Angesichts des zunehmenden Autoritarismus in Osteuropa sehnt sich der Leutnant nach einem heimlichen Helden. Zunächst vermutet er einen verborgenen Mechanismus: Früchte unterrichten ihn in der Kunst der Farben, er fährt aufs Meer hinaus, um die Grammatik der Gezeiten zu studieren, oder er betrachtet die Sonne, die wie ein Zeitmesser vor sich hin tickt. In einem Gedicht gesteht er: „Dies ist die Geschichte meiner Verwirrung“, und im nächsten ist der Leutnant wieder auf der Spur. „Dieser Irrsinn muss gründlich untersucht werden“, spottet er.
Er will dem Ganzen auf den Grund gehen, wird dabei aber oft von den Buchstaben und den Tücken der Sprache in den Bann gezogen. Die diakritischen Zeichen in polnischen Wörtern bilden einen „Schwarm rußiger Flecken, die an den Buchstaben haften“, und Leutnant Anielewicz studiert die Schwänze, Akzente und Striche, die diese Schrift verdrehen.
Der Leutnant kann zwar keinen kohärenten Code schreiben, um die Rätsel des Lebens zu lösen oder die Abwesenheit eines vom Krieg zerrissenen Landes zu füllen, aber seine Suche nach Mustern in Kunst, Philosophie und Literatur führt nicht zu Verzweiflung, sondern zu einer Bestätigung der Bedeutung der menschlichen Liebe.