
In Frankenstein's Wake: Mary Shelley, Morality and Science Fiction
Vor etwas mehr als 200 Jahren, in einer stürmischen Nacht, erdachte eine junge Frau, was zu einem der ikonischsten Bilder der schiefgegangenen Wissenschaft werden sollte: die Geschichte von Victor Frankenstein und seiner Kreatur.
Lange Zeit stand Mary Shelley im Schatten ihres berühmten Ehemanns Percy Bysshe Shelley, wurde aber von den feministischen Wissenschaftlerinnen der 1970er und 1980er Jahre aus der Versenkung geholt. Dieses Buch bietet eine neue Perspektive auf Shelley und auf die Science Fiction und vertritt die These, dass sie sowohl einen neuen diskursiven Raum für moralisches Denken schuf als auch den Grundstein für das Genre der Science Fiction legte.
Ein kontextbezogener biografischer Ansatz und eine eingehende Lektüre der Textausgaben von 1818 und 1831 vermitteln dem Leser einen Einblick in die Art und Weise, wie diese Geschichte viele der zu Shelleys Zeit vorherrschenden Bedenken gegenüber der neuen Wissenschaft zusammenfasst. Unter Verwendung des Diskurskonzepts von Michel Foucault wird in der vorliegenden Arbeit argumentiert, dass Shelley nicht nur für die Gründung eines Genres verantwortlich gemacht werden sollte, sondern auch als eine Figur anerkannt werden sollte, die einen neuen kulturellen Raum für die Leser schuf, um ihre Ängste zu erkunden und die moralische Landschaft der neuen Wissenschaft zu verhandeln.