
In Search of the Federal Spirit: New Theoretical and Empirical Perspectives in Comparative Federalism
In Search of the Federal Spirit untersucht die föderale Theorie im Kontext der neuen föderalen Modelle, die seit dem Ende des Kalten Krieges entstanden sind. Es nutzt den föderalen Geist als konzeptionelle Linse, durch die die Wiederbelebung des Föderalismus in der Zeit nach dem Kalten Krieg - insbesondere in den 1990er Jahren - untersucht wird, und versucht, die Entstehung dieser neuen Modelle in den theoretischen Kontext der föderalen Staatsbildung einzuordnen. Durch die Untersuchung der Ansätze von fünf bedeutenden Autoren zum Wesen und zur Bedeutung des Föderalismus - Kenneth Wheare, William Livingston, William Riker, Carl Friedrich und Daniel Elazar - identifiziert das Buch mehrere verschiedene Ausdrucksformen des föderalen Geistes, die zusammen seine grundlegenden politischen Werte und Prinzipien bilden, die in der liberalen Demokratie verwurzelt sind.
Das Buch erklärt, wie und warum der föderale Geist nur unter den Bedingungen einer liberalen Demokratie überleben und gedeihen kann, in der diese föderalen Werte und Prinzipien frei zum Ausdruck kommen können. Auf diese Weise stellt das Buch eine Verbindung zwischen den fünf unterschiedlichen Ansätzen zum Verständnis des Föderalismus und ihrer besonderen Interpretation des föderalen Geistes und der Entstehung der neuen Modelle her. Diese Argumentationskette führt uns dazu, nicht nur die föderale Staatsbildung auf der Grundlage formaler Bundesverfassungen zu betrachten, sondern auch die Entwicklung föderaler politischer Systeme einzubeziehen, die ein integraler Bestandteil der Wiederbelebung des Föderalismus nach dem Kalten Krieg sind. Die neuen föderalen Modelle sind die Russische Föderation, Belgien, die Europäische Union, Äthiopien, Bosnien-Herzegowina, Nigeria, Venezuela und der Irak, während Spanien, Italien, Südafrika, Argentinien und das Vereinigte Königreich in der Praxis jeweils ihre eigene Form eines föderalen Systems entwickelt haben. Die Logik der Argumentation, die auf dem föderalen Geist beruht, führt nicht nur zu einem revidierten Analyserahmen zur Erklärung der wichtigsten Bedingungen für die künftige Bildung von Bundesstaaten, sondern veranlasst auch zu einer grundlegenden Überarbeitung des herkömmlichen konzeptionellen Analyserahmens für den Föderalismus und zum Vorschlag einer neuen Klassifizierung von "föderalen Demokratien". Die Bestätigung der engen Verbindung zwischen Föderalismus und liberaler Demokratie wird durch eine detaillierte Untersuchung der konzeptionellen Beziehungen zwischen Zivilgesellschaft, politischer Kultur und liberaldemokratischem Konstitutionalismus noch unterstrichen.
Das Buch schließt mit drei Fallstudien über Äthiopien, Bosnien-Herzegowina und den Irak, die den Föderalismus als eine Denkweise - eine Mentalität - zur Schaffung politischer Stabilität in tief gespaltenen Gesellschaften durch die Schaffung von Föderationen darstellen.